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Der Papst ist traurig

Mobiltelefonmanie nervt den armen Pontifex

Götzenfoto: reuters

Auf Twitter hat er 546.000 Jünger allein in Deutschland. Auf Face­book findet seine offizielle Seite den Gefallen von 5.468 Gläubigen. Doch mit dem Handy hat es Seine Heiligkeit nicht so. Traurig mache es ihn, verkündete er am Mittwoch bei seinem wöchentlichen Showauftritt auf dem Petersplatz in Rom, wenn er eine Messe feiere und so viele Mobiltelefone in der Luft sehe, berichtete die Nachrichtenagentur AFP gestern. Nicht nur die einfachen Gläubigen, auch Priester „und sogar die Bischöfe“ holten ihre Handys heraus, klagte der bedauernswerte Pontifex Maximus. „Also bitte! Die Messe ist kein Spektakel.“ Und woran erinnert uns das? An den seligen Gernhardt, Wörtersee 2, 83: „Paulus schrieb an die Apatschen: Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen.“ In dem Sinne dichten wir die Zweizeiler weiter: „Papst Franziskus schrieb den Rittern: Ihr sollt nicht in der Messe twittern.“ Oder auch: „Franziskus schrieb an die Erbosten: Ihr sollt nicht meine Fotos posten.“ Amen.

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