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Der Lobbyist der WocheAuferstandenaus Ruinen

Lando war wieder da. Klaus Landowsky (Foto), Berliner CDU-Fraktionschef, 2001 gestürzt über das, worüber Berliner Landespolitiker stürzen: den ewigen Filz von Bauwirtschaft und Politik. Die Christdemokraten fielen bei den anschließenden Wahlen von knapp 41 auf 24 Prozent. Ein Schlag, von dem sie sich nie wieder erholt haben.

Auf YouTube findet sich noch immer seine legendäre Gesindel-Rede: „Wo Müll ist, sind Ratten, und wo Verwahrlosung ist, ist Gesindel. Das muss in der Stadt beseitigt werden“, sagte Klaus Landowsky in der Haushaltsdebatte des Abgeordnetenhauses. Es war 1997, in Berlin stiegen angesichts gekürzter Subventionen die Arbeitslosenzahlen auf griechisches Niveau, aber Landowsky widmete weite Teile seiner Rede den ersten Zeichen einer Annäherung von SPD und PDS. Die CDU steckte noch im Kalten Krieg. Dass ausgerechnet die Verwahrlosung den Aufschwung nach Berlin bringen könnte, überstieg ihre Fantasie.

Erst Klaus Wowereit (SPD) begriff, dass man mit dem „Arm, aber sexy“-Berlin die Mittelschichts-Boheme-Jugend der Welt nach Berlin locken könnte – als Vorhut von Massentourismus und Immobilienanlegern.

Jetzt, wo der linke Mieteraktivist Andrej Holm Staatssekretär geworden ist, lebt die Kalte-Kriegs-Fraktion wieder auf. Holm hatte sich Ende 1989 mit 18 bei der Stasi verpflichtet, der Mauerfall bewahrte ihn vor einem Einsatz als Spitzel. Er hätte niemals akzeptiert, dass „ein Stasi-Mann im Berliner Senat vertreten ist“, sagte Landowsky bei einer Ehrung im Berliner Mauermuseum – einem seiner wenigen öffentlichen Auftritte. Niemand symbolisiert so sehr, dass die Berliner CDU den Mauerfall niemals überwunden hat. Man muss Klaus Landowsky, den großen Frontstadtkrieger, als eine tragische Figur sehen. Martin Reeh

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