: Der Fall Grams
■ Einseitige Gutachten klären Tod nicht
Köln (AFP) – Der Tod des RAF-Mitglieds Wolfgang Grams bei einem GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen im Sommer ist nach einem Bericht des WDR-Magazins „Monitor“ weiterhin ungeklärt. Wie der WDR vorab berichtete, stellen die vorliegenden Gutachten lediglich fest, daß der tödliche Schuß aus Grams' Waffe stammte, nicht aber, wer diese Waffe führte. Diese Frage sei lediglich von einem Münsteraner Rechtsmediziner untersucht worden, der aber nur die Blutspuren berücksichtigt habe, die auf einen Selbstmord hindeuteten. Nach Angaben des Direktors des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Düsseldorf, Wolfgang Bonte, der die Gutachten analysierte, ist dies jedoch nur eine von mehreren Möglichkeiten. Auch das Gutachten der Züricher Stadtpolizei, das Ende November vorliegen soll, wird laut „Monitor“ keinen Aufschluß darüber geben, weil der Fragenkatalog der Schweriner Staatsanwaltschaft die entscheidende Frage, wer die Waffe geführt habe, nicht enthalte.
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