piwik no script img

Der Bernhardiner wär' gern ein Augustiner

Die Augustinermönche auf dem Großen Sankt Bernhard sind erschüttert. Völlig überraschend und damit wie eine Bombe schlug die Entscheidung des Schweizer Hundezüchtervereins ein, den Mönchen fürderhin das Züchten der Bernhardinerhunde „bis zur grundsätzlichen Verbesserung ihrer Haltung“ zu verbieten. Die bis zu 80 Kilogramm wiegenden Tiere werden danach in viel zu kleinen und kalten Zwingern gehalten und müssen bis zu 20 Stunden am Tag dort bei elektrischem Licht ausharren. Der Abt des Hospizes spricht von einer „brutalen und plötzlichen Entscheidung“ des Vereins. Er sei zwar mit einigen Punkten des Berichts einverstanden, habe jedoch gegen das Zuchtverbot Einspruch eingelegt. Dem Bericht zufolge sind die Hunde zwar gut genährt, haben aber nicht genügend Muskeln entwickeln können. Auch ist ihr Fell nicht dicht genug. „Die Besucher durch die Scheiben zu betrachten, ist ihr einziger Zeitvertreib“, heißt es in dem Bericht. Durch diesen Mangel an Stimulanz würden die Tiere apathisch.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen