: Der Bernhardiner wär' gern ein Augustiner
Die Augustinermönche auf dem Großen Sankt Bernhard sind erschüttert. Völlig überraschend und damit wie eine Bombe schlug die Entscheidung des Schweizer Hundezüchtervereins ein, den Mönchen fürderhin das Züchten der Bernhardinerhunde „bis zur grundsätzlichen Verbesserung ihrer Haltung“ zu verbieten. Die bis zu 80 Kilogramm wiegenden Tiere werden danach in viel zu kleinen und kalten Zwingern gehalten und müssen bis zu 20 Stunden am Tag dort bei elektrischem Licht ausharren. Der Abt des Hospizes spricht von einer „brutalen und plötzlichen Entscheidung“ des Vereins. Er sei zwar mit einigen Punkten des Berichts einverstanden, habe jedoch gegen das Zuchtverbot Einspruch eingelegt. Dem Bericht zufolge sind die Hunde zwar gut genährt, haben aber nicht genügend Muskeln entwickeln können. Auch ist ihr Fell nicht dicht genug. „Die Besucher durch die Scheiben zu betrachten, ist ihr einziger Zeitvertreib“, heißt es in dem Bericht. Durch diesen Mangel an Stimulanz würden die Tiere apathisch.
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