: Der Aufstand
Zum 50. Jahrestag der Volkserhebung ist ein Streit entbrannt: Wurde mit der friedlichen Revolution 1989 der 17. Juni 1953 vollendet? Lesen Sie dazu das sechsseitige TAZ-DOSSIER
Pünktlich zum 50. Jahrestag ist eine Diskussion über die Einordnung des Juni-Aufstandes entbrannt. Die Streitfrage: Gibt es Parallelen zwischen der Volkserhebung und der friedlichen Revolution 1989?
Die einen sagen: Ja. Vor allem Bürgerrechtler erkennen im 17. Juni eine Freiheitsbewegung, die erstmals die fehlende politische Legitimation der SED offenbarte. Und deren Ziele 36 Jahre später verwirklicht wurden. Andere bezweifeln diese Sichtweise. „1989 ist kein erfolgreicher, sondern ein erfolgreich vermiedener 17. Juni“, sagt Lutz Niethammer im taz-Interview. Der Historiker kritisiert vielmehr den Umgang die Bürgerrechtler mit dem 17. Juni 1953. Die Ziele des Juni-Aufstandes seien erst mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 verwirklicht worden – „gegen den Willen der ostdeutschen Bürgerrechtler“.
Die taz hat diese Diskussion ins Zentrum des sechsseitigen Dossiers „Der Aufstand“ gestellt. Und natürlich die Ereignisse um den 17. Juni selbst – etwa das Geschehen in der aufständischen Provinz oder die Kursschwankungen im Moskauer Kreml. Übrigens: Der 17. Juni hat auch Rudi Dutschke geprägt und seine Forderung nach Wiederherstellung der nationalen Einheit begründet.
AUS DEM INHALT:
■ Wer zu früh kommt: Die Parallelen zur Revolution 1989 SEITE 3
■ Das taz-Gespräch mit dem Historiker Niethammer SEITE 4
■ Der Provinz-Aufstand: Stalin fliegt aus Zodel raus SEITE 5
■ Die Rias-Protokolle SEITE 6
■ Der Krimi aus dem Kreml SEITE 7
■ Die nationale Frage – und Rudi Dutschke SEITE 8
■ Die Chronologie des Juni-Aufstands SEITE 3–8
■ Die taz-Umfrage: Was bedeutet Ihnen der 17. Juni? SEITE 3–8