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Der Aufsichtsrat

Heute abend wählen die Mitglieder des FC St. Pauli zum ersten Mal einen Aufsichtsrat. Die Installierung dieses Gremiums ist vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorgeschrieben.

Hauptaufgaben des Aufsichtsrats sind die Überwachung der Geschäftsführung, die Genehmigung des Finanzplans und die Zustimmung zu außerordentlichen Ausgaben über 600.000 Mark bzw. zu Rechtsgeschäften mit einer Laufzeit von mehr als zwei Jahren. Dies ist für kurzfristige Transfers oder Vertragsverlängerungen wichtig.

Im Gegensatz zum HSV ernennt der FC-Aufsichtsrat nicht den Vorstand, sondern schlägt den Mitgliedern lediglich Kandidaten vor. Die Mitglieder bestimmen dann – wie bisher auch – den Präsidenten und seine Stellvertreter in direkter Wahl.

Der Aufsichtsrat besteht aus sieben Mitgliedern, die für drei Jahre gewählt werden. Zwei Aufsichtsräte müssen satzungsgemäß aus den Amateurabteilungen stammen. Fünf externe Plätze sind bei der heutigen Wahl, die eine Kampfabstimmung sein wird, also noch zu besetzen.

Für diese liegen die Kandidaturen von 18 „angesehenen, im öffentlichen Rechts- und Wirtschaftsleben stehenden Personen“vor, wie es in der Satzung heißt. Zwei Kandidaten werden heute abend jedoch ihren Verzicht erklären: Ex-Profi Jens Duve und Heinz Brauner, der ursprünglich für die AGiM ins Rennen gehen wollte.

Präsident Weisener wird den Mitgliedern seine sieben Wunsch-Kandidaten vorschlagen. Darunter sind Ex-Vize-Präsident Hans Apel und der Direktor der Berenberg-Bank, Wolfgang Helbig.

Nach Brauners Rückzug fahren noch zwei Kandidaten auf dem AGiM-Ticket: Holger Scharf, der in der Satzungsänderungs-Kommission aktiv gewesen war, und Wolfhard Schlapmann, zweiter Vorsitzender der Handball-Abteilung.

Von den „freien“Anwärtern hat Olaf Wuttke durchaus Siegchancen. Präsident Weisener lobt den GAL-Fraktionsvorsitzenden im Bezirk Altona als einen, „der sich für den FC St. Pauli einsetzt und alles vermeidet, was dem Verein schadet“. cleg

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