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Der 50. „Scheibenwischer“

■ Heute abend, 21.03 Uhr, ARD

Berlin (dpa) - „Ich mache, was ich will, und sicher wird die Sendung deshalb irgendwann einmal abgesetzt“, meinte Dieter Hildebrandt, als sein Fernsehkabarett Scheibenwischer am 12. Juni 1980 beim Sender Freies Berlin (SFB) im Abendprogramm der ARD gestartet war. Widerspruch und auch Ärger gab es seither des öfteren. Aber heute abend kann der Kabarettist und langjährige Protagonist der „Münchner Lach und Schießgesellschaft“ seine 50.Sendung feiern, diesmal unter anderem mit Hanns Dieter Hüsch, Lisa Fitz, Werner Schneyder und Konstantin Wecker.

Die Uraltfrage „Darf Satire wirklich alles?“ beantwortet Hildebrandt mit einem „Nein“: „Satire darf auf keinen Fall langweilig sein.“ Alles andere als dies war die Scheibenwischer-Sendung am 14.Januar 1982 mit Gerhard Polt und Gisela Schneeberger, die den umstrittenen Rhein-Main-Donau-Kanal aufs Korn nahm und auf massiven Widerspruch vor allem in Bayern stieß. Im Mai 1986 ordnete der Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks Helmut Oeller we- gen „nicht gemeinschaftsverträglicher“ Elemente in einer Sendung über die Folgen des Reaktor-Unglücks von Tschernobyl an, daß sich der Bayerische Rundfunk für 45 Scheibenwischer-Minuten aus dem ARD-Programm ausschaltete.

Der Scheibenwischer kam auf Initiative des damaligen SFB-Intendanten Wolfgang Haus zustande, dem es gefiel, daß Hildebrandt - von 1973 bis 1979 mit seinen Notizen aus der Provinz im ZDF präsent - gern wieder eine Live -Fernsehsendung machen würde. „Er fand daran nichts besonders Schlimmes und hat mir angeboten, es bei seinem Sender zu tun“, sagt Hildebrandt.

Regie führte zunächst Hildebrandts alter Münchner kabarettistischer „Kampfgefährte“ Sammy Drechsel, der bis zu seinem Tod 1986 die ersten 32 Sendungen leitete und dem dann seine Assistentin Catherine Miville folgte.

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