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Der 13. SpieltagBremen mit Sixpack an die Spitze

Werder spielte den 1. FC Freiburg in Grund und Boden und führt nun die Tabelle an. In allen Stadien wurde eine Schweigeminute für Robert Enke eingelegt. Sein Verein Hannover 96 unterlag gegen Schalke.

Angesichts der haushohen Niederlage gegen Werder ist Freiburgs Spielführer Heiko Butscher schier am Verzweifeln. Bild: dpa

HAMBURG dpa | Werder Bremen hat die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernommen. Die Hanseaten setzten sich am vom Gedenken an Robert Enke und dem neuen Wettskandal beherrschten 13. Spieltag mit 6:0 (1:0) gegen den 1. FC Freiburg durch und überflügelten dank des besseren Torverhältnisses zumindest für einen Tag Bayer Leverkusen. Bayer tritt am Sonntag zum Spitzenspiel beim FC Bayern München an. Hannover 96 unterlag in der ersten Partie nach dem Selbstmord von Torwart Enke bei Schalke 04 mit 0:2 (0:0). 1899 Hoffenheim setzte sich beim 1. FC Köln mit 4:0 (2:0) durch und rückte in der Tabelle weiter vor. Meister VfL Wolfsburg unterlag im Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg überraschend mit 2:3 (0:0).

Im Duell der namhaften Kellerkinder konnten der VfB Stuttgart und Hertha BSC keinen Weg aus der Krise finden. Das 1:1 (0:0) hilft beiden Mannschaften nicht weiter. Borussia Dortmund trennte sich im Abendspiel 0:0 von Mainz 05. Während Jürgen Klopps Borussia auch nach dem ersten Duell gegen dessen ehemaligen Arbeitgeber weiter im Mittelfeld verharrt, schnuppern die Mainzer auf Platz sechs vor Meister Wolfsburg an den Europa-League-Plätzen. Borussia Mönchengladbach gewann durch ein kurioses Eigentor von Frankfurts Torhüter Oka Nikolov sowie einen Treffer von Roel Brouwers bei Eintracht Frankfurt mit 2:1 (0:0) und setzte seinen Kurs Richtung Tabellenmittelfeld fort. Für Frankfurt traf nur Pirmin Schwegler (86./Foulelfmeter).

In allen Stadien wurde mit einer Schweigeminute Enkes gedacht. Die 96-Profis hatten neben dem von allen Teams getragenen Trauerflor zudem eine eingekreiste 1 auf ihrer Trikotbrust. Hannover zeigte gegen Schalke eine engagierte Leistung und versteckte sich nicht. "Wir haben eine charakterstarke Mannschaft", sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke. Die Entscheidung zum einzigen Heimsieg der Samstag-Nachmittagsspiele fiel aber durch Tore von Jefferson Farfan (70.) und Jan Moravek (90.+1), bei denen Florian Fromolowitz im 96-Tor ohne Chance war. Schalke kletterte durch den Erfolg auf Platz drei.

13. Spieltag

SC Freiburg - Werder Bremen 0:6

VfB Stuttgart - Hertha BSC 1:1

VfL Wolfsburg - 1. FC Nürnberg 2:3

1. FC Köln - 1899 Hoffenheim 0:4

FC Schalke 04 - Hannover 96 2:0

Eintracht Frankfurt - Mönchengladbach 1:2

Borussia Dortmund - FSV Mainz 05 0:0

Bayern München - Bayer Leverkusen

Hamburger SV - VfL Bochum

DIE TABELLE

Werder Bremen 13 +19 26

Bayer Leverkusen 12 +17 26

FC Schalke 04 13 +9 25

1899 Hoffenheim 13 +13 23

Hamburger SV 12 +11 23

FSV Mainz 05 13 +2 22

VfL Wolfsburg 13 +2 21

Bayern München 12 +8 20

Borussia Dortmund 13 -2 18

Hannover 96 13 0 16

Eintracht Frankfurt 13 -6 16

Mönchengladbach 13 -6 15

SC Freiburg 13 -14 13

1. FC Nürnberg 13 -8 12

1. FC Köln 13 7:15 12

VfB Stuttgart 13 11:16 11

VfL Bochum 12 -13 8

Hertha BSC 13 -19 5

14. SPIELTAG

Freitag, 27. November: Bochum - Köln (20.30), Samstag, 28. November: Hoffenheim - Dortmund, Nürnberg - Freiburg, Mainz - Hamburg, Bremen - Wolfsburg, Berlin - Frankfurt (alle 15.30), Mönchengladbach - Schalke (18.30), Sonntag, 29. November: Leverkusen - Stuttgart (15.30), Hannover - München (17.30)

TORSCHÜTZEN

8 Tore: Kießling (Bayer Leverkusen)

6 Tore: Bunjaku (Nürnberg), Ibisevic (Hoffenheim), Kuranyi (Schalke), Ivanschitz (Mainz), Misimovic (Wolfsburg), Pizarro (Bremen), Özil (Bremen)

VERBALIE DES SPIELTAGS

Werder Bremen setzte auch ohne den verletzten Torgaranten Claudio Pizarro den Erfolgskurs fort. Hugo Almeida (32.) brachte die Gäste mit seinem ersten Bundesliga-Saisontor per Kopfball in Führung. Marko Marin (54.) per frechem Freistoß, erneut Almeida (57.), Özil (67.), Naldo (73./Foulelfmeter) und Markus Rosenberg (80.) machten den verdienten Sieg im Breisgau perfekt und sorgten für den nötigen Torevorsprung, um die Tabellenspitze zu übernehmen.

490 Minuten war Hertha BSC ohne Bundesliga-Tor. Dann traf Gustav Ramos (49.) gegen Stuttgart kurz nach dem Seitenwechsel. Zuvor hatten die Schwaben die Partie dominiert, konnten ihre Überlegenheit nur nicht nutzen. Zdravko Kuzmanovic (82.) rettete dem VfB aber noch einen Punkt. Die letzten fünf Minuten musste der Stuttgarter Torschütze nach einer Gelb-Roten Karte zuschauen. Trainer Friedhelm Funkel wartet in Berlin weiter auf einen Erfolg. Mit fünf Punkten liegt die Hertha sieben Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz.

Der 1. FC Nürnberg verdarb Wolfsburg die Generalprobe für das Champions-League-Spiel am Mittwoch in Moskau. Albert Bunjaku (56./64.) brachte den Aufsteiger zweimal in Führung. Ashkan Dejagah (59.) und Grafite (79./Foulelfmeter) glichen für den Meister aus, aber Per Kluge sorgte mit seinem Kontertor in der dritten Minute der Nachspielzeit für den ersten Nürnberger Auswärtssieg und den Sprung von den Abstiegsrängen. Schon den vierten Erfolg auf fremden Platz feierte Hoffenheim. Carlos Eduardo (5.), Chinedu Obasi (10.), Demba Ba (46.), Vedad Ibisevic (90./Foulelfmeter) sorgten für den sicheren Sieg.

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1 Kommentar

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  • PB
    Peter Braun

    Wer ist eigentlich auf die bescheuerte Idee gekommen, am Freitag, am Samstag und am Sonntag einen "Tabellenführer" zu küren? Spieltag ist Spieltag, auch wenn der drei Tage dauert, und wer in der Tabelle vorne ist, steht häufig genug erst am Sonntagabend fest, wenn alle Spiele beendet sind. Aber leider wissen die Bundesligabeobachter das lediglich an den letzten Saisonspieltagen, wenn alle Spiele am Samstag stattfinden.