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Dennis' Tod rätselhaft

■ Mediziner: Todesursache des Zehnjährigen aus Bremen nicht beweisbar / Eltern angeklagt

Der zehnjährige Dennis P. aus Bremen ist nach Aussagen eines Experten wahrscheinlich gewaltsam ums Leben gekommen – beweisbar sei dies aber nicht. Vor einem Kreisgericht im schweizerischen Aarberg (Kanton Bern) bestätigte am Montag der Gerichtsmediziner Ulrich Zollinger vom Institut für Rechtsmedizin der Uni Bern (IRM) frühere Gutachten. Danach ist die Todesursache des Zehnjährigen nicht eindeutig feststellbar. Wahrscheinlich sei er erstickt, doch lasse sich eine Fremdeinwirkung nicht beweisen, erklärte der Mediziner.

Die Eltern August (60) und Elvira P. (34) sind wegen vorsätzlicher Tötung ihres Sohnes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, ihren Sohn bei einem gemeinsamen Selbstmordversuch, den die Eltern überlebten, getötet zu haben. Die beiden Angeklagten weisen jede Schuld von sich. Allerdings gaben sie zu, während einer dreimonatigen Irrfahrt mehrmals gemeinsam versucht zu haben, sich umzubringen. Sterben hätten aber nur sie beide sollen.

Die Leiche des Jungen war im September 1995 in einem Wald im Kanton Bern gefunden worden. Seine Eltern blieben verschollen, bis sie am frühen Morgen des 4. Oktober mit ihrem Auto nahe der deutschen Grenze ungebremst in eine Panzersperre fuhren und schwer verletzt wurden. Die Umstände deuteten auf einen Selbstmordversuch hin.

Dem Tod des Jungen müssen nach Aussagen des Gerichtsmediziners dramatische Szenen vorausgegangen sein, die von den Eltern „nicht unbemerkt“geschehen sein können. So wurden im Blut Spuren von Schlaftabletten gefunden.

dpa

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