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Denkpause bei Rechtschreibreform ?

■ SPD-Kultusminister: Acht andere Länder schreiben illegal

Hannover. Niedersachsens CDU-Chef Christian Wulff hat eine „Denkpause“bei der Rechtschreibreform verlangt. Die Reform solle ausgesetzt werden, da es in den nächsten Jahren nicht den Konsens für die Rechtschreibreform und die Notwendigkeit für die damit verbundenen Kosten gebe. Es sei „an Arroganz der Macht nicht mehr zu überbieten“, wenn die SPD-Landesregierung die Entscheidung des OVG Lüneburg ignoriere und an der Reform festhalte.

Kultusminister Rolf Wernstedt (SPD) will zwar „dem OVG-Beschluß ohne Wenn und Aber Rechnung tragen“, dennoch aber an der Rechtschreibreform festhalten. Wernstedt, der derzeit auch Präsident der Kultusministerkonferenz ist, hat schon angedeutet, wie die neue Übergangsregelung aussehen könnte: Die Schüler werden gleichzeitig nach den alten und neuen Regeln unterrichtet, wobei dann wieder die alte Schreibweise verbindlich sein wird. „Wir müssen uns darauf verständigen, daß wir in den Übergangsbestimmungen einheitlich verfahren“, erklärte Wernstedt. Mindestens acht Bundesländer hätten zur vorzeitigen Umsetzung der Reform identische Bestimmungen wie Niedersachsen. Über die Rechtmäßigkeit der Reform an sich wird das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe im kommenden Frühjahr entscheiden. dpa

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