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Demonstration in Tirana

Tirana (dpa/ap) — Bei einer Demonstration im Zentrum der albanischen Hauptstadt Tirana haben gestern zwischen 15.000 und 30.000 Menschen gegen die Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Situation protestiert. Zu der Kundgebung hatten der unabhängige Gewerschaftsbund, der Studentenverband und die Organisation früherer politischer Gefangener aufgerufen. In Ansprachen warfen Redner der Regierung vor, daß sie nichts unternommen habe, um die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. In Sprechchören forderte die Menge: „Nieder mit (dem kommunistischen Präsidenten Ramiz) Alia. Wir wollen ihn aufhängen.“ Die Demonstranten erklärten sich mit dem Beschluß der Demokratischen Partei, aus der von den Wendekommunisten geführten Regierung auszuscheiden, solidarisch. „Es kann keine Demokratie in Albanien geben, solange die kommunistische Mafia nicht zerstört ist“, erklärten Redner auf der Kundgebung.

Am Wochenende war es wegen der schweren Versorgungskrise in Albanien zu Plünderungen von Geschäften und schweren Unruhen gekommen, bei denen zwei Menschen den Tod fanden. Auch am Montag bildeten sich bereits in den frühen Morgenstunden vor Lebensmittelgeschäften lange Schlangen.

Am vergangenen Donnerstag hatte Ministerpräsident Ylli Bufi eingestanden, daß die Lebensmittelreserven Albaniens nur für sechs Tage reichen.

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