piwik no script img

Demo vor Dolgenbrodt

■ Antifaschisten zogen zum Dorf, in dem auf Anstiftung von Einwohnern ein Asylheim angezündet worden war

Dolgenbrodt (taz) – Mit Schlagstöcken löste die Polizei gestern abend eine friedliche Demonstrationen in Dolgenbrodt auf. Unter dem Motto „Keine Ruhe für die Rassisten“ waren 200 Aktivisten aus der antifaschistischen Szene in das Dorf bei Berlin gekommen. Sie wollten „den TäterInnen auf die Pelle rücken“. Vor fünf Jahren hatten rechtsgerichtete Jugendliche hier ein bezugsfertiges Asylbewerberheim angezündet. Daß sie dazu von Dorfbewohnern angestiftet und bezahlt wurden, haben die Täter kürzlich gestanden. Eine Kundgebung auf der Dorfstraße hatte die Polizei untersagt. Nur auf der Wiese vor dem Ortseingang konnten sich die Demonstranten versammeln. Es kam zu keinerlei Ausschreitungen, als die Polizei zugriff. „Trotz mehrmaliger Aufforderung wurde die Vermmumng nicht abgelegt“, rechtfertigte Einsatzleiter Peter Schultheiß den Gebrauch von Gummiknüppeln. Ein Kamerateam wurde zu Boden gerissen, mehrere Kundgebungsteilnehmer wurden geschlagen und getreten. Es gab neun Festnahmen. cvb Bericht Seite 4

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen