: Demo soll Castor „ausrangieren“
■ Ziviler Ungehorsam: Schienen in Dannenberg demontieren
In einer Aktion des „zivilen Ungehorsams“ wollen am kommenden Sonntag 400 Menschen Schienen auf dem Bahnhof Dannenberg-Ost demontieren, auf dem der Verladekran für den umstrittenen Atommüllbehälter „Castor“ steht. In einer Zeitungsanzeige vom Mittwoch heißt es, die Aktion „Ausrangiert“ solle „völlig gewaltfrei und mit einfachen handwerklichen Mitteln“ ablaufen. Die Teilnehmer, so ein Sprecher, seien bereit, auch geringe Geldstrafen in Kauf zu nehmen. Die niedersächsische Landesregierung solle so unter Druck gesetzt werden, daß sie die Transporte für politisch nicht durchsetzbar erkläre. Unterdessen hat die Polizeiin Lüneburg erklärt, schon der Aufruf könne strafbar sein. „Wer öffentlich zur Demontage auffordere, kann genauso bestraft werden wie ein Teilnehmer“.
Inzwischen drängt Niedersachsens Innenminister Gerhard Glogowski (SPD) auf einen vorläufigen Verzicht des geplanten Castor-Transport mit Atommüll ins Zwischenlager Gorleben. Ein Transport vor einem bundesweiten Energiekonsens sei völlig unnötig, sagte der SPD-Politiker. Der Behälter könne noch gut „einige Jahre“ auf dem Gelände des Atomkraftwerks Philippsburg bleiben. „Die Polizei ist doch nicht dafür da, die Emotionen der Bevölkerung niederzuhalten.,“ meinte Glogowski. dpa
Wir jagen die Polizei und Bürger aufeinander, und das sehe ich nicht ein als Innenminister, weil es nicht notwendig ist.“ dpa
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