piwik no script img

Demo in RudowStein trifft 13-Jährigen ins Gesicht

Verletzte beim Protest gegen Nazis. Demoteilnehmer von Polizei und eigenen Leuten attackiert. 21 Festnahmen, ein Dreizehnjähriger schwer verletzt.

Bei Demonstrationen von Rechtsextremen und Linksautonomen im Neuköllner Ortsteil Rudow ist es zu Ausschreitungen gekommen. Ein 13-jähriger Junge wurde am Rande des Aufzugs am Freitagabend von einem Pflasterstein getroffen und erlitt schwere Gesichtsverletzungen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ein Demonstrant erstattete unterdessen Anzeige gegen einen Polizeibeamten wegen Körperverletzung im Amt.

Der 13-Jährige sei von dem Stein mit voller Wucht im Gesicht getroffen worden und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden, teilte die Polizei mit. Geworfen habe vermutlich ein linksextremer Demonstrant. Der Junge soll selbst zum Kreis der linken Gegendemonstranten zählen.

Auch drei Verkehrspolizisten, die den Aufzug auf Motorrädern begleiteten, seien mit Flaschen und Steinen beworfen und getreten worden, so die Polizei. Da die Beamten keine besondere Schutzkleidung trugen, hätten sie zahlreiche Prellungen erlitten, hieß es. Sie konnten den Dienst aber fortsetzen. Insgesamt seien 21 Personen festgenommen worden, darunter 15 Personen aus der linken Szene und 6 Rechtsextreme.

Unterdessen erstattete ein 23-Jähriger Strafanzeige. Ein bisher noch nicht identifizierter Polizist soll ihm am Freitagabend durch einen Schlag das Nasenbein gebrochen haben. Nun ermittelt das Landeskriminalamt wegen des Anfangsverdachts einer Körperverletzung im Amt.

Zu den Auseinandersetzungen war es gekommen, nachdem rund 80 Anhänger der rechten Szene sich in Rudow unter dem Motto "Sicherheit durch Recht und Ordnung - härtere Strafen für Linkskriminelle" versammelt hatten. Etwa 100 teils vermummte Linksextreme hatten laut Polizei vor, den Aufzug unter anderem durch Sitzblockaden zu verhindern. Darüber hinaus hatten sich unter dem Motto "Solidarität mit den Betroffenen von Neonazi-Gewalt" in Buckow etwa 200 Demonstranten versammelt. Dort wurden laut Polizei einige Feuerwerkskörper gezündet, ansonsten verlief die Kundgebung weitgehend friedlich.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

3 Kommentare

 / 
  • Z
    zvonimir

    vielleicht sollte man da ein anderes bild wählen? das habt ihr ja gleich 2 mal drinnen! ganz schwache leistung!

  • C
    Claudia

    "Der 13-Jährige sei von dem Stein mit voller Wucht im Gesicht getroffen worden und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden, teilte die Polizei mit. Geworfen habe vermutlich ein linksextremer Demonstrant."

     

    Diese Vermutung kann so überhaupt nicht stimmen. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass sich linke Gewalt niemals gegen Menschen richtet, nur gegen Sachen und die Polizei. Ein Pflastersteinwurf, der auch tödlich enden könnte ... das kann nur ein Nazi gewesen sein. Die Taz sollte sich mit vorschnellen Vermutungen zurückhalten, die jeglicher Logik entbehren.

  • M
    mr.hanky

    Man sollte in die Bildunterschrift schreiben, dass sich nicht um die Demo in Rudow handelt.