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Defekte Hebebühne zwang zum Weiterfahren

■ Rollstuhlfahrerin konnte den Zug nicht verlassen

Eineinhalb Stunden dauerte für die Nord-Bremerin Sabine S. am vergangenen Freitag abend die Bahnfahrt vom Bremer Hauptbahnhof nach Vegesack. Zwar lief ihr Zug planmäßig nach gut zwanzig Minuten in Vegesack ein, nur aussteigen konnte Sabine S. nicht. Als Rollstuhlfahrerin ist sie auf die Hubbühne angewiesen, die vor einem Jahr angeschafft wurde, als die „City- Bahn“ ihren Betrieb aufnahm. Doch die Hebebühne versagte — wie bereits mehrmals in den vergangenen Monaten — einfach ihren Dienst. Sabine S. mußte im Zug sitzen bleiben und die Rückfahrt zum Hauptbahnhof antreten. Erst beim zweiten Versuch klappte eine Stunde später das Ausladen des Rollstuhls in Vegesack.

„Unser Personal bemüht sich so gut es geht, aber gegen Defekte sind wir auch nicht gefeit“, begründet Bundesbahnsprecher Kopka die wiederholten Transportprobleme von RollstuhlfahrerInnen auf der Strecke nach Vegesack.

Zwei weitere Hubbühnen will die Bahn jedenfalls nicht an den Bremer Bahnhöfen deponieren, um so für künftige Defekte etwa eine Sicherheitsreserve zu schaffen. „Die beiden Geräte hat ja im wesentlichen der Senat bezahlt“, erklärte Kopka, „und wenn wir weitere anschaffen würden, wäre es doch sinnvoller, sie zunächst an den Bahnhöfen aufzustellen, auf denen es bisher noch gar keine Einsteigemöglichkeit für Rollstuhlfahrer gibt.“

Ase

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