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Debatte über Behinderte

PARIS ap ■ Nach heftiger Kritik an der französischen Rechtsprechung zu Behinderten hat die Pariser Linksregierung eine Gesetzesänderung angekündigt. Die Tatsache, behindert geboren zu sein, dürfe in keinem Fall juristisch als Schaden bewertet werden, erklärte Familienministerin Segolene Royal gestern. Das höchste Zivilgericht, der Kassationsgerichtshof, hatte zuvor in Aufsehen erregenden Entscheidungen zwei Kindern Anspruch auf Entschädigung zugesprochen, weil sie nach ärztlichen Diagnosefehlern behindert auf die Welt gekommen waren. Behindertenverbände reagierten empört. Die Regierung von Premierminister Lionel Jospin wolle mit ihrer Gesetzesinitiative klarstellen, „dass jedes Leben lebenswert ist“, unterstrich Royal im Rundfunksender RTL. Der Gesetzesentwurf soll vor den Parlamentswahlen verabschiedet werden.

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