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Datenschützer beruhigt Bürger

■ Bundes–Datenschutzbeauftragter zur Volkszählung: Alles für Geheimhaltung der Daten getan / Ex–Chefstatistiker aus Köln übt Kritik / Kirchenzeitung lehnt Pro–Zählungs–Anzeige ab

Berlin (dpa/taz) - Bei der drohenden Volkszählung ist nach Auffassung des Bundesbeauftragten für den Datenschutz Baumann „nach menschlichem Ermessen“ alles getan worden, um die Geheimhaltung der Daten zu gewährleisten. In der ZDF–Sendung „Bonner Perspektiven“ erklärte Baumann am Ostersonntag, der Bürger brauche keine Befürchtungen vor einem Mißbrauch zu haben. Bei der Durchführung des Volkszählungsgesetzes könnten allerdings Fehler gemacht werden. Demgegenüber hat der ehemalige Leiter des Statistischen Lan desamtes Köln, Manfred Güllner, vor einer „Verflechtung von Statistik und Obrigkeit“ gewarnt. In einem Interview mit der Deutschen Volkszeitung erinnerte Güllner daran, daß viele Statistiken vor allem im wirtschaftlichen Bereich zur Kriegsvorbereitung eingeführt worden seien und daß die deutsche Statistik viele Gesetze der Nazis nach 45 einfach weitergeführt hätten, ohne über die Funktion von Statistik einen Konsens herzustellen. Die Volkszählung 87 bezeichnete der ehemalige Kölner Chef– Statistiker als überflüssig und durch andere Methoden ersetzbar. „Meine praktischen Erfahrungen auf kommunaler Ebene sind die, daß man sich vielfach immun macht gegen Daten, um nicht mit der Frage konfrontiert zu werden: Was wollen die Bürger eigentlich?“ meinte Güllner. Mehrere evangelische Kirchenzeitungen haben eine ganzseitige Anzeige für die Volkszählung abgelehnt, die u.a. mit Bibel– Worten Werbung machen wollte. Die speziell für konfessionelle Leserkreise entworfene Anzeige ließ offen, von wem sie eigentlich stammt und schließt mit den Worten „Deshalb für Sie und Ihre Kirche - machen Sie mit“. Ve.

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