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Datenschmutz

■ Heftige Kritik aus Hamburg an Bahncard

Die neue Bahncard stößt bei Datenschützern auf heftige Kritik. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Hans-Herrmann Schrader sprach gestern von „unzulässiger Volksbefragung“ ohne gesetzliche Grundlage. Mit der neuen Karte würden „Daten in einem Umfang erhoben, wie er mir noch nicht untergekommen ist“. Auf die Daten könnten auch Polizei, Staatsanwaltschaften oder Finanzämter zurückgreifen. Schrader fordert von der Bahn die sofortige Änderung der Formulare und die „Löschung der unzulässig erhobenen Daten“.

Den Bahnkunden wird nach Ansicht des Datenschützers im Formular „eine Fülle von Informationen über ihr Privatleben abverlangt, ohne daß irgendein Hinweis auf die Freiwilligkeit der Antworten gegeben wird“. Zu den detailliert erfaßten Daten gehören Familienverhältnisse, die Zahl unterhaltspflichtiger Kinder, Wohnsituation, Monatseinkommen, Beruf und Arbeitgeber.

„Das kann nicht wahr sein, selbst wenn man noch kein Wörtchen von Datenschutz gehört hat“, warf Schrader der Bahn vor. Die Möglichkeit des Verkaufs der gewonnenen Daten nannte Schrader „ein Millionengeschäft, bei dem die Interessenten schon heftig klopfend vor der Tür stehen“. In Sachen Werbung und Marketing hoffe die Bahn offensichtlich, auch für die sonst unzulässige Telefonwerbung „an Kunden ranzukommen“. Über die Zahlungsfunktion der neuen Karte ergeben sich laut Schrader „bei beiden Varianten Bewegungsprofile, die auch für staatliche Stellen greifbar sind“.

Von der Bahn war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. lno

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