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Archiv-Artikel

Das gibt zu denken

Silvana Koch-Mehrin, 36, FDP-Europa-Abgeordnete, hält es für längst überfällig, dass Eva Herman („Das Eva-Prinzip“) mit ihrem eigenen Gedankengut konfrontiert wird. „In der direkten Auseinandersetzung gibt sie selbst zu, dass ihre Thesen vor allem Ausdruck ihrer Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Lebensweg sind“, sagte Koch-Mehrin der taz. Die Politikerin und zweifache Mutter hatte am Mittwoch in der ZDF-Talkshow „Nachtstudio“ mit Eva Herman und ihrer schärfsten Kritikerin Thea Dorn („Die neue F-Klasse“) über einen zeitgemäßen Feminismus diskutiert. „Bis zur Sendung konnte ich nicht glauben, dass Herman ihre eigenen Thesen wirklich glaubt“, sagte Koch-Mehrin, „aber sie tut es.“ Eva Herman plädiert im „Eva Prinzip“ u. a. dafür, dass Mütter in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes ihren Beruf aufgeben. Weiterführende Erkenntnisse bringe diese Art der Debatte nach Ansicht Koch-Mehrins nicht. „Wir sind längst weiter“, meint Koch-Mehrin. Die gesellschaftliche Debatte etwa über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie werde mittlerweile intelligenter und subtiler geführt.

Johannes B. Kerner, 41, ZDF-Moderator, soll im Stephanie-Prozess nach dem Willen der Verteidigung als Zeuge gehört werden. Mit der Ausstrahlung eines Interviews mit Stephanie in dessen Talksendung sei die Menschenwürde seines Mandanten verletzt worden, wie der Verteidiger argumentierte. Im Büro von Kerner macht man sich jedoch noch keine Gedanken über eine mögliche Aussage vor Gericht. „Zu dieser Angelegenheit liegt uns nichts vor“, sagte Kerners Sprecherin nach Anfrage der taz. Stephanie wurde im Januar entführt, wochenlang gefangen gehalten und vergewaltigt.