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Das Sparbuch stirbt

Als Anlage sind auch Sondersparformen katastrophal

Aktienfieber hin oder her: Diese Form der Geldanlage ist nicht jedermanns Sache. Allerdings hat das oft zitierte Sparbuch von Oma wohl nun endgültig ausgedient. Im Moment bringt es bei dreimonatiger Kündigungsfrist nur selten mehr als zwei Prozent. Insofern ist klar, weshalb die Spareinlagen in Deutschland sinken. Stopften die Bundesbürger 1998 noch fast 30 Milliarden Mark in den Sparstrumpf, waren es nach einer Statistik des Bundesverbandes deutscher Banken zum Jahresende 1999 knapp 18 Milliarden Mark weniger. Gewonnen haben demgegenüber seit Anfang 2000 die risikofreien Sondersparformen für jene, die auf hohe Sicherheit ihrer Anlage Wert legen und das Geld schnell verfügbar haben wollen. Von Banken werden sie als Plus-Sparen, Bonus-Sparen, Festzins-Sparen oder Extra-Sparen verkauft. Der Sparer erhält höhere Zinsen in Abhängigkeit von Anlagedauer und -summe. Von echter „Anlage“, wie es der Bundesverband nennt, kann gleichwohl keine Rede sein, denn die Zinsen übersteigen – wenn überhaupt – nur knapp den jährlichen Zuwachs bei den Lebenshaltungskosten. Bei Guthaben ab 5.000 Mark liegen die Zinsen derzeit bei etwa drei Prozent, ab 20.000 Mark zwischen 2,8 und 4,5 Prozent – allenfalls ausreichend, um Risikokapital kurzzeitig zwischenzuparken. TAZ

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