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Das Pulen in den Ohren gefährdet die Gesundheit

■ Mit Wattestäbchen zum Trommelfellriß durch rumpulen

Die so harmlos aussehenden Wattestäbchen, mit denen man die Ohren sauber halten soll, haben mitunter verheerende Auswirkungen: Viele OhrenputzerInnen müssen die Hals-, Nasen-, OhrenärztInnen aufsuchen mit Infektionen oder gerissene Trommelfelle.

Das menschliche Ohr sei „nicht dazu gedacht, gereinigt zu werden“, stellt Oberarzt Claus Pototschnig von der Uni Köln fest. Überschüssiges Schmalz transportiere das Organ selbsttätig nach außen und dort, in der Ohrmuschel, lasse es sich ohne jedes Risiko abwaschen. Das Benutzen von Wattestäbchen zeuge eher von einem falschen Hygienebewußtsein.

Beim Herumstochern mit dem Wattestäbchen wird das Ohrschmalz sogar in die umgekehrte Richtung gen Trommelfell geschoben, und macht den Gehörgang dicht. Und das Ohr entzündet sich, weil der dünnen Haut im Kanal das Schmalz fehlt, um geschmeidig zu bleiben. Ohne Schmiere trocknet die Haut aus, entzündet sich und beginnt zu jucken.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fordert, daß auf jeder Wattestäbchen-Packung in Zukunft ausdrücklich auf die Entzündungsgefahren hingewiesen wird.

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