■ MediaBazaar: Das Gipfeltreffen der Woche
Baden-Baden (dpa) – Die Einführung neuer Wochenblätter hat auf dem Markt – trotz harter Konkurrenz – keinen Verdrängungswettbewerb ausgelöst. Dieses Fazit zogen die Chefredakteure von sechs Wochenzeitungen und Nachrichtenmagazinen auf der Jahrestagung des Presse-Grosso (Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten). Focus-Chefredakteur Helmut Markwort berichtete, daß Focus alle Prognosen über erreichbare Auflagen weit übertroffen habe. Hans Werner Kilz, Chefredakteur des Spiegel, kritisierte, mit dem Auftauchen der neuen Wochenzeitungen habe die Tugend des Recherchierens „nicht gewonnen“. Auch der Zeit-Chefredakteur, Robert Leicht, vertrat diese Auffassung. Feststellbar sei vielmehr eine „Entpolitisierung“ im Blätterwald. Von der Wochenpost aus Berlin berichtete deren Chefredakteur Mathias Greffrath, sie befände sich als frühere ostdeutsche Wochenzeitung in einer besonderen Situation: Die Auflage habe vor 1989 bei 1,2 Millionen gelegen und sei nunmehr auf 110.000 bis 115.000 zurückgegangen. Inzwischen sei es jedoch gelungen, auch westdeutsche Leser zu finden. Als „schwierigen und langen Weg“ bezeichnete der Chefredakteur der Woche, Manfred Bissinger, die Entwicklung seiner Zeitung. Er verwies darauf, daß die Zeit 20 Jahre benötigt habe, um eine Auflage von 100.000 Exemplaren zu erreichen.
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