: Das Freud-Jahr
Das Jahr zum 150. Geburtstag Sigmund Freuds ist ja eher noch jung. Dietmar Schönherr spielt die Hauptrolle in einem Film über Freud – und Freud selbst: bärtig, gütig, altersgrantelig. Man muss abwarten, ob daraus im Laufe der nächsten Wochen ein Heiligenbild geschnitten wird – und ob er Heinz Bennent in der gleichen Rolle („Marie Bonaparte“) ebenbürtig ist.
Anna Freuds Briefwechsel mit ihrem Vater Sigmund ist im S. Fischer Verlag von Ingeborg Meyer-Palmedo sorgfältig ediert worden und soeben erschienen (679 Seiten, 34,90 Euro). Ein wunderbares Dokument der Geschichte der Tochter des Begründers der Psychoanalyse und ein Familienroman der besonderen Art.
Im taz.mag wird die Reihe „12 x Freud“ fortgesetzt, im Juni, mit gebührender Pause zur Ausgabe vom 6. Mai. Bis zum Herbst schreiben: Dietmar Bartz über Freud, die Psychoanalyse und die Aale; Heide Oestreich zu den patriarchalen Abgründen in den Sichtweisen Freuds; Ilka Quindeau zur Kategorie der körperlichen und seelischen Einschreibung sowie Philipp Gessler zu den jüdischen Prägungen Freuds und zur Frage, ob diese Voraussetzung etwas zur Universalisierung der Psychoanalyse beitragen konnte. In Planung: ein Gespräch mit einer Psychoanalytikerin, die muslimisch aufwuchs und weiß, wie Allah & Ödipuskomplex zusammenpassen.