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Das Ende der Grand-Parade

Die Entdeckung des Events nach dem vermeintlichen Ende der Spaßgesellschaft: Am kommenden Wochenende veranstaltet der Hamburger Fußball-Verband (HFV) sein Pokalendspiel-Wochenende

von FOLKE HAVEKOST

Am vergangenen Freitag auf der Hoheluft übte ein Fan der Tauben schon mal sein Repertoire ein. „Ohne Paloma wär' hier gar nichts los“, stimmte der Anhänger des gleichnamigen Uhlenhorster Sportclubs an. Auf dem Platz befand sich nicht sein Team, sondern der SC Victoria, der ein bedeutungsloses Punktspiel bestritt. Aber Victoria ist übermorgen der Gegner der Palomaten, wenn das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte ansteht – das Endspiel um den Oddset-Cup, dessen Sieger in der nächsten Saison im DFB-Pokal antritt. „So eine Begegnung erleben meine Spieler alle zum ersten Mal – und so bald wohl auch nicht wieder“, weiß Michael Noffz. Der frühere Torwart des SC Langenhorn ist jetzt Trainer beim Landesligisten USC Paloma, der im Pokal reihenweise renommierte Gegner aus dem Rennen warf. Ein Grund ist der Untergrund an der heimischen Brucknerstraße: Auf dem Grandplatz rutschten höherklassige, technisch versierte Mannschaften wie der SC Concordia oder Holstein Quickborn aus.

Dieser Vorteil fällt im Endspiel allerdings weg. Zum ersten Mal in der Hamburger Pokalgeschichte wird es im Hammer Park ausgetragen, wo sonst der Bezirksligist FC St. Georg-Horn seine Spiele bestreitet. Mit dieser Premiere versucht der HFV nach dem vermeintlichen Ende der Spaßgesellschaft die Event-Kultur zu entdecken. Das Pokalendspiel der Herren steht am Schluss eines Wochenendprogramms, das bereits am Sonn-abend um 11 Uhr mit dem Familiensporttag beginnt. Höhepunkt des Sonnabends ist die Nacht des Hamburger Fußballs, bei der in verschiedenen Kategorien die herausragenden Amateur-Akteure der Saison geehrt werden.

Die Verkaufsstrategie des HFV beschäftigt Michael Noffz allerdings nicht. Der Paloma-Coach hat extra Rasentraining angesetzt, um sein Team, das auch um den Aufstieg in die Verbandsliga spielt, optimal auf den grünen Belag einzustellen.

In der Verbandsliga tummelt sich bereits der SC Victoria. Der Hohelufter Club krebst seit Jahren im Mittelfeld der höchsten rein hamburgischen Spielklasse herum – und wehrt sich nun gegen die Favoritenbürde. „Paloma wird in unsere Liga aufsteigen“, stellt Victoria-Trainer Ronald Lotz fest: „Da sehe ich uns nicht unbedingt als Favoriten.“

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