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Das Böse – in uns und um uns: ein Wahrheitspotential?

Der kürzlich verstorbene Sozialphilosoph Ulrich Sonnemann preist im August 68 im Spiegel und in gewohnt kompliziertem Satzbau die „Kritik“ seines Schülers Arno Placks an „der herrschenden Moral“ – denn dafür „spricht vieles: Der mörderische Zyklus Triebunterdrückung – Ausbruch in Aggression – neue Unterdrückung, in dem in eingefleischter Vernunftlosigkeit sich die menschliche Gesellschaft bewegt, muß sie weiter in Kriege treiben. Außer er wird durchbrochen, kommt dieser Zyklus nicht eher ans Ende, als er der Gesellschaft das ihre bereitet hat.“ Trotzdem hat Sonnemann daran auch was zu mäkeln: Es „bezieht sich durchweg auf seine tiefenpsychologisch-anthropologische Theorie – denn, schließlich, was würde, wie Placks eigene Aggressivität zeigt, ohne das Wahrheitspotential von Aggression aus der von dieser verunstalteten Menschheit?“ Also doch: Macht kaputt, was euch kaputtmacht! Oder etwa doch besser nicht?

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