Das Abendprogramm des Gedöns-Kongress: Runter von der Couch!

Sie glauben, sie könnten sich am Samstagabend einen schlanken Fuß machen? Von wegen! Erst kommt der Diskurs, dann die taz.lab-Disko.

Bild: giardino/flickr (CCBYSA)

Nach einem ereignisvollen Tag voller Gedöns wünscht man sich nur eines: Ruhe! Die Füße tun weh, die Stimme ist heiser, der Rücken rebelliert. Nichts da! Den Gedöns-Kongress gibt es nur einmal und das taz.lab ist schließlich keine Kaffeefahrt.

Erholen können Sie sich am Sonntag. Der Samstagabend gehört unserem prall gefüllten Abendprogramm. Es wird weiter entertaint, nachgedacht, unterhalten und gesprochen. Hier ist für jeden etwas dabei: Lectures, Filme, Lesungen, ein Theaterstück, das alljährliche Whisky-Tasting – und natürlich die Party vom Missy Magazine & taz.lab.

» Lesung: Judith Luig - „Und jetzt alle noch mal aufs Klo!“

Der Abend startet mit der wunderbaren Judith Luig. Sie ist keine Mutter, aber ihre beste Freundin ist Mutter geworden. Darüber musste sie einfach ein Buch schreiben.

Denn wenn Freundinnen Mütter werden, ändert sich alles. Für Verabredungen werden utopischste Zeiten vorgeschlagen, Ausflüge Sonntagmorgens um acht, Abendessen gegen halb sechs, von den Orten dafür ganz zu schweigen: Spielplätze, Kinderrevuen, sündhaft teure Zoos, Legoland. Mit Müttern befreundet zu sein, ist ein Abenteuer. Eine Mutter als Freundin – geht das überhaupt?

Judith Luig erzählt anhand der Geschichte ihrer ältesten Freundin, wie eine Freundschaft – trotz Mutterschaft – auch weiterhin funktionieren kann: selbstironisch und so, dass sich jeder, ob kinderlos oder nicht, darin wiederfinden wird.

» Lesung: Absacken mit der Wahrheit & Signierstunde mit ©TOM

Die Themen sind mannigfaltig, die ReferentInnen voraussichtlich männlich und weiblich, auch Lustiges wird an die Wand geworfen werden – bei der großen Wahrheit-Lesung auf dem taz.lab.

Moderiert von den Wahrheit-Redakteuren Michael Ringel und Harriet Wolff. Es lesen Gerhard Henschel, taz-Irlandkorrespondent Ralf Sotscheck, Mark-Stefan Tietze, Susanne Fischer, Pia Frankenberg, Jenni Zylka und die eine Hälfte des Cartoon-Duos Rattelschneck.

Ob Nostradamus 2015, die Städtepartnerschaft Kabul-Bargfeld oder der Sprachterror in der U-Bahn – unsere Wahrheit-AutorInnen lassen Sie thematisch nicht im Stich. Und falls es ihnen doch fad werden sollte (Was wir ihnen nicht raten!), können sie sich bei der Wahrheit-Gin-Verkostung in Stimmung trinken. Serviert von verdienten Kräften.

Achtung: Schon ab 18.00 Uhr wird ©TOM vor dem Zelt ihre taz.lab-Eintrittskarten, taz.lab-Programmhefte, zeozwei-Magazine, LMd- und taz-Ausgaben (oder was sie sich sonst noch trauen vorzulegen) signieren.

» Lesung: Rakete 2000 zählt nicht! - Eine Lesebühne hebt ab

Rakete 2000, die Rakete unter den Berliner Lesebühnen, hebt ab und erklärt die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Sex, Sport und Zucker.

Mit dabei sind die „gute Ausländerin“ der taz, Jacinta Nandi, taz-Romancieuse und radioeins-Star Lea Streisand, die Doktorin unter den Lesewütigen, Mareike Barmeyer, und die preisgekröhnte Poetry Slammerin und bloggende Autorin Insa Kohler, sowie Zuckerklub, die Band, die eigentlich ein Duo ist, aber die kleinste Hütte zur Halle macht und mit ihren Welthits allen Anwesenden Ohrwürmer in den Kopf setzt: Sie alle sprühen ihre funkelnden Texte ins All. Kommt alle, seid unvorbereitet!

» Theaterstück: „Seite Eins“ – mit Ingolf Lück.

Ein Mann, ein Stuhl und ein Smartphone. Mehr braucht das Stück „Seite Eins“ nicht, um handfeste Medienkritik auf die Bühne zu bringen.

Ein Stück Wirklichkeit als Theaterstück: Boulevardzeitungen, vor allem aber die eine große, fabrizieren durch ihre ReporterInnen eine Realität, die grell und gefährlich ist oder sein kann. Furios spielt Ingolf Lück den Reporter Marko, der doch nur das, besser: sein Bestes will. Für sein Blatt, für sich, für das Objekt der Beschreibung, auf das er es abgesehen hat.

Im Anschluss an die Aufführung laden wir sie zur Diskussion ein. Mit dabei sind die taz-Chefredaktion, die politische Korrespondentin der taz, Bettina Gaus und der „Krautreporter“-Analyst Hans Hütt.

Achtung: Wegen der begrenzten Platzzahl bitten wir alle taz.lab-Gäste, die das Theaterstück sehen wollen, sich am taz-counter im Foyer eine kostenlose Einlasskarte abzuholen. Wenn Sie nicht zum taz.lab kommen und nur abends das Theaterstück sehen wollen, gibt es ein Karten-Kontingent. Preis: 15 Euro. Kartenbestellungen per E-Mail an veranstaltungen@taz.de mit Betreff: Seite Eins Kartenabholung und -bezahlung am taz-Infostand. 

» Diskussion: Weg mit den Warhols, ist doch nur Kunst

Am 12. November 2014 wurden in New York zwei Bilder von Andy Warhol für über 150 Millionen Dollar versteigert. „Triple Elvis“ und „Four Marlons“ waren im Besitz der Westspiel, einer Tochter der landeseigenen NRW-Bank. Die Westspiel macht zuletzt nur noch Verluste. Die machte auch die West-LB. Ihr Rechtsnachfolger, die Portigon AG, entschied deshalb, sie müsse die Kunstsammlung der Bank verkaufen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters nannte den Verkauf der Warhols einen „Tabubruch mit fatalen Folgen“. Muss man die Kunst mithilfe von Stiftungen dem gierigen Zugriff von Politikern und Managern entziehen? Oder ist die Aufregung künstlich?

Es diskutieren Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Lothar Pues, Steuerberater und Kunstmäzen und Brigitte Werneburg, taz-Redakteurin für Kunst und Kultur. 

» Film-Lecture: PorYes! Feministischer Porno (Ab 18!)

Das geschlechterübergreifende Bedürfnis nach respektvollen Filmen jenseits von Sexismus und Doppelmoral führt seit einigen Jahren zu einer Nachfrage und Produktion feministischer Pornografie. Die sex-positive Bewegung und der Feminist Porn bieten Alternativen und vielfältige Ausdrucksweisen von Lust, Sexualität und Geschlecht – positiv und bewusst zugänglich.

Laura Méritt, feministische Linguistin und Aktivistin, gibt ein Überblick über die Entwicklungen der letzten 15 Jahre und erkundet mit dem Publikum die neusten Trends – (Bewegt-)bildgestützt und deshalb ausdrücklich erst ab 18!

» Taste the Doom – Whisky Tasting

Finest Whisky plus Doom Metal – sounds good? Kein taz.lab ohne unser traditionelles Whisky-Tasting – serviert zu feinster Doom-Metal Musik.

Be welcome to experience a quite unusual evening with Peter Votava and Lars Hansen. You are cordially invited to share with us two of the most delightful things in life: Drinking excellent whisky and listening to a splendid mix of Doom Metal.

This event will take place in English. Registration for the – sadly – limited seats: on the congress day at the info-counter, starting 11 a.m. Fee: 10€.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Begrenzte Platzzahl: Anmeldung am taz.lab Info-Stand, ab 11 Uhr. Beitrag: 10€.

» Kino: Arte-Preview – „Du sollst nicht schwul sein“

Ob Bibel, Thora oder der Koran – die Heiligen Bücher lehnen sie allesamt ab: die Homosexualität. Bis heute diktieren die jahrtausendealten Schriften den Umgang der Religionen mit ihren ungeliebten Söhnen und Töchtern. In manchen Kreisen gelten sie noch immer als krank oder gleich als vom Teufel besessen.

Um ihrem Gott, ihrer Religionsgemeinde oder ihrer eigenen Familie zu gefallen, sollen sie umkehren, heterosexuell werden oder ein Leben lang Verstecken spielen. Gott und die Krux mit den Schwulen.

Ein Film über Heilungsmethoden, Keuschheitsgelübde, Lügen, Ausgrenzungen und den Versuch, sich mit Gott zu versöhnen. Eine exklusive Preview in Kooperation mit arte.

Laufzeit: 54 Minuten. Anschließend Q & A mit dem Filmemacher Marco Giacopuzzi.

» Kino: taz.lab Filmpremiere – „Dritte Kasse bitte!“

Wenn ich mich nicht bewege, dann lebe ich nicht mehr“, sagt der aus dem Irak stammende 78-jährige Sihiab Ahmed. Auch heute noch steht er jeden Tag in seinem Supermarkt.

Ob Extra, Bolle, Rewe – der Laden in der Potsdamer Straße 128 in berlin-Schöneberg hat schon viele Namen durch. Seit 2002 befindet sich das Geschäft im Besitz der kurdischstämmigen Familie Ahmed.

Plutonia Plarre, taz-Redakteurin und Regisseurin, porträtiert in ihrem neuen Film „Dritte Kasse bitte!“ einen Händler, für den Ruhestand ein Fremdwort zu sein scheint und der Anfang der 80er Jahre unter Saddam Hussein Kulturattaché in der DDR war. Laufzeit: 65 Minuten.

» Gedöns into the Night - die Party Missy Magazine und taz.lab

Der Kopf ist vor lauter neuen Erkenntnissen schon ganz lahmgelegt? Aber der Körper dürstet nach einem Bier, nach Beats, nach Bewegung? Wir können helfen: taz.lab und Missy Magazine haben sich für den furiosen Abschluss zusammengetan, um den Gedöns-Kongress Schwingen zu bringen.

Mit Live-Acts von „Msoke“ und „Spoke P Kaye“ und DJ Sets von „kos_mic q'andi“ und „DJ Alternegro“. Wir sind gespannt, freuen uns auf eine gedankenlos  durchtanzte Nacht nach der intellektuellen Erleuchtung am Tage. Kommt zahlreich!