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Archiv-Artikel

Dankbar für brillante Ideen

betr.: „Selbstgefällige Lokalmatadoren“, taz vom 19. 1. 06

Einen guten Verriss zu lesen kann ja Spaß machen, auch wenn er die eigene Arbeit betrifft. Und Zwischennutzer, Schlossfeinde und Volkspalastler bieten tatsächlich manch dankbare Angriffsfläche. Doch Esther Slevogts Artikel zielt leider weitgehend ins Leere. Und offenbar hat sie so manches versäumt. Die Schlossfreunde hatten wir im Juli zum Gespräch geladen – von Boddien über Diekmann bis zu Peschken – und gar selber so manche Schlossidee präsentiert. Doch andere Formen der Rekonstruktion als die der vermeintlich wörtlichen Nachbildung von ein paar ausgewählten Barockfassaden war für die Schlüter-Fundamentalisten gar nicht diskutabel. Auch die Fun-Palace-Konferenz im Jahr zuvor mit Koolhaas und Wigley muss die Rezensentin wohl verschlafen haben. Ich soll die Gäste, die wir nun mühsam nach Berlin geholt hatten, an die Wand geredet haben, obwohl ich in der öffentlichen Diskussion nur mal in der früh ein paar Worte gesagt habe? Man kann ja alles in dem Buch „Funpalace 200X“ nachlesen, von wegen totquatschen. Und wenn die liebe Rezensentin die dort angestoßene Debatte zu dürftig findet, wäre ich doch mal neugierig, welch brillanten Ideen ihr denn durch den Kopf gehen. PHILIPP OSWALT, Berlin