Dank der Geschäftsführung: 25.000 Mal taz zahl ich

Aline Lüllmann hat unser Bezahlmodell mit aufgebaut. Als Geschäftsführerin erklärt sie, warum es nicht nur finanziell wertvoll ist.

Wir sind viele, bunt und solidarisch: taz zahl ich hat 25.000 Unterstützer*innen. Bild: Reuters

Liebe Unterstützer:innen,

Sie sind Teil von etwas Großem, das wissen Sie auch, ohne dass ich Ihnen das sage. Denn 25.000 Personen beteiligen sich an taz zahl ich, das sind mehr Menschen, als die tägliche Printzeitung haben. Sie bilden ein festes Fundament für den Journalismus der taz – freiwillig.

Diese Freiwilligkeit ist nicht selbstverständlich und mittlerweile eine tragende Säule in unserem Zukunftsmodell. Das macht es doppelt gut. Vielleicht sind Sie schon an verschiedenen Stellen Teil des taz-Kosmos, haben ein Abo, lesen die Le Monde diplomatique, kaufen im taz Shop, sind Genoss:in – dreifach, vierfach, fünfach, sechsfach gut. Egal, wie viele Verbindungen Sie zu uns haben, das Wichtigste ist: Sie haben sich dafür entschieden, dass es eine unabhängige, kritische Stimme in den hiesigen Medien braucht, dass es die taz braucht. Sie leisten Ihren Beitrag dafür, so wie auch wir in der taz unseren Beitrag dafür leiste

Krisensicher finanziert

In der Krise haben wir gesehen, wie es Verlagshäusern ergeht, die zu großen Teilen anzeigenfinanziert und damit abhängig von Werbekunden und Produktwirtschaft sind. Sie müssen Personen in der Redaktion in Kurzarbeit schicken oder entlassen. Und das in einer Zeit, in der Mensch besonders stark auf Informationen durch eine verlässliche Medienberichterstattung angewiesen sind. Dass dieser Mechanismus nicht besonders förderlich für die Berichterstattung ist, versteht sich von selbst. Auf den erhöhten Informationsbedarf können wir aus dem eigenen Nutzungsverhalten schließen, alle lesen derzeit mehr online, aber wir sehen es auch an den erhöhten Abschlüssen und Zugriffen im Netz – nicht nur bei der taz, sondern auch bei anderen etablierten Medien.

War von 2011 bis 2018 bei der taz, da unter Anderem am Relaunch von taz.de beteiligt und hat taz zahl ich mit aufgebaut. Dann war sie kurz weg um 2020 als Geschäftsführerin zurück zu kommen.

Leser:innenfinanzierter Journalismus ist krisensicher. Menschen zahlen, weil sie den Wert der Information erkannt haben. Aber nicht nur das. Denn bei unserer Idee geht es um mehr. Die Menschen, die uns unterstützen, zahlen nicht nur für sich, sondern auch für andere. Weil sie Journalismus nicht nur als Produkt oder Ware, sondern auch als öffentliches Gut verstehen. Es soll möglichst vielen Menschen zugute kommen. Dies unterscheidet uns von anderen Zeitungen und ihren Bezahlmodellen.

Anspruchsvoll und solidarisch

Trotz des kleinen Hochs an klassischen Abonnements in der Pandemie, sind die traditionellen Medien ein schrumpfender Markt. Ein Markt, in dem sich alle gegenseitig im Blick behalten und voneinander lernen möchten. Deswegen werden wir oft gefragt, ob unser Modell der Freiwilligkeit auch bei anderen funktionieren würde. Auch wenn ich für die Unabhängigkeit und Vielfalt der Medienlandschaft hoffe, dass möglichst viele Akteure den digitalen Wandel überleben, habe ich Zweifel daran, dass andere Häuser so anspruchsvolle und solidarische Unterstützer:innen haben wie wir. Dafür sind wir sehr dankbar – und dieses Vertrauen möchten wir mitnehmen in die Zukunft, in unsere Arbeit in der taz, in bestmöglichen Journalismus.

Wir haben 25.000 Menschen, die auf taz.de umsonst lesen könnten, aber wissen, dass eine kritische, unabhängige Stimme nicht umsonst zu haben ist.

Wir haben Sie.

Vielen Dank, dass Sie dabei sind!

Aline Lüllmann (taz-Geschäftsführerin und ehemalige taz zahl ich-Projektleiterin)