: Dame Staatsbibliothek muß dran glauben
■ Das Aufgebot für eine neue Ehe steht: Megamaxx-Kino und Museums-Sammlung
„So kann es nicht weiter gehen.“ Seit Jahren sind die Räume im Magazin des Völkerkundemuseums durch Schädlingsbekämpfungsmittel verseucht, können von den Mitarbeitern nur mit Schutzmasken betreten werden. Jetzt hofft man mit einem neuen Schachzug eine Lösung für sämtliche Magazine des Überseemuseums zu finden. “Huckepack“ mit Cinemaxx soll bald auch in Bremen der Publikumsmagnet die Zuschauerströme in die städtischen Schaumagazine lenken. Schon seit Jahren sind die unterschiedlichsten Standorte für das Überkino im Gespräch, zu letzt das Atlanta- Haus am Bahnhof, wo zur Zeit Bananen-Wessels residiert (s. taz 20.5.). Jetzt scheint der Hamburger Filmtheaterbetreiber Hans-Joachim Flebbe mit der Kulturbehörde den optimalen Kombipartener für Bremen gefunden zu haben.
Etwa ein Jahr Planungszeit brauche man noch, meint Senatsrat Dieter Opper von der Kulturbehörde. Es lägen noch keine „Beschlußvorlagen“ vor, aber die Richtung stimme. Die durch Kriegsschäden stark beschädigte Staatsbibliothek müsse zwar kurz vor ihrem 100. Geburtstag abgerissen werden, aber der Neubau, den sich Museum und Kino dann teilen, biete Vorteile für beide Nutzer. Durch einen Tunnel mit dem benachbarten Überseemuseum verbunden, möchte man in einem Schaumagazin, die ganze Fülle der Depots dem Publikum zeigen. Diese Museums-Schausammlung, bislang nur in Amerika üblich soll dann: die Fülle als solche präsentieren“Statt drei Masken dann gleich hundert, dicht an dicht“ und nicht wie im Foto alles sicherheitsverpackt.. Kinokönig Hans-Joachim Flebbe aber kann sich für die Ehe in seinem 50 Millionen teuren Megafilmhaus sicher keine bessere Partie wünschen als aus gerechnet die Kulturbehörde Bremen. rau
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