: Damalige Probleme -betr.: "Schloß bleibt Schloß", taz vom 4./5.3.1995
Betr.: „Schloß bleibt Schloß“, 4./5.3.95
(...)Ihr Mitarbeiter Fritz Gleiß reagiert hier seine 25 Jahre alten Internatserlebnisse in einer ausgesprochen unfairen Art und Weise ab, indem er letztlich auch das heutige Internat für seine damaligen Probleme verantwortlich macht. Ich persönlich habe viel von ehemaligen Lehrern und Schülern über die damaligen Ereignisse gehört und bezweifle, daß es einem Beteiligten gelingen kann, sie objektiv darzustellen. Zu groß ist noch heute die persönliche Betroffenheit bei allen. Ich kann als Unbeteiligter deshalb seine Aussagen nur als subjektiven Erlebnisbericht zur Kenntnis nehmen.
Ich kann aber nach elfjähriger Tätigkeit als Pädagoge am Plöner Internat sehr wohl über die heutigen Verhältnisse Aussagen treffen. Die Grundaussage „Schloß bleibt Schloß“, d.h. daß die geschilderten Verhältnisse noch heute zuträfen, ist falsch. Herr Gleiß bewegt sich nur innerhalb der Eindrücke, die vor 25 Jahren sein Internatsbild prägten. Er hat sich offenbar nicht die Mühe gemacht, es in heutiger Zeit zu überprüfen. (Es gibt z.B. heute weder Saaldienste noch „Kippen“, Feuerwehr oder Kleiderordnung; selbst die Kneipe „Stall“ gibt es seit 10 Jahren nicht mehr.)
(...) Vielleicht sollte dieser Artikel aber auch nur der gezielten Unterstützung unserer konservativen SPD-Landesregierung dienen, die immer noch mit Vorliebe ihre alten Denkschablonen pflegt, um sich mit modernen Ideen nicht auseinandersetzen zu müssen. (...)
Robert Chr. Klein Staatliches Internat Schloß Plön
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen