■ Soundcheck: DJ Kabuki / Fink
Heute Abend: DJ Kabuki u.a. Den Brückenschlag zwischen der deutschen Drum'n'Bass -Szene und der Englands soll die Compilation In the Know leisten. Tracks von Megashira, Plug oder Goldie entfalten darauf ihre Qualität im Mix. Compiler DJ Kabuki wird den Sampler vor Ort mit MC Ronin und MC Glacius präsentieren.
22 Uhr, Hafenklang Studio
Gehört: Fink. Außergewöhnliche musikalische Allianzen im Heinz Karmers Tanzcafé. Als Einstieg in den Abend hatte Christian Buß seine geschmackvollsten Jazz-Tonträger mitgebracht. Leise lächelnd plazierte er sie auf den Plattentellern, adelte die Atmosphäre im grünen Häuschen an der Budapester Straße. Doch nicht jeder mochte seinen John Coltrane angemessen würdigen. Freundschaftlich taten zumindest Teile der Gruppe Fink ihre abweichenden musikalischen Vorlieben kund, nicht ohne Augenzwinkern.
Dabei hatte doch gerade dieser Plattenaufleger in seiner Funktion als Musikjournalist den Hamburgern Fink die Fähigkeit zugesprochen, „deine Bar um die Ecke“umgehend in eine „verzauberte Stube“zu verwandeln. Er sollte recht behalten. Waren noch zu Anfang des Auftritts einige Zuhörer irritiert, ob man sowas Stiltreues mit Slide-Gitarre nicht lieber den Menschen in den fernfahrenden Lastwagen überlassen sollte, änderte sich das binnen weniger Takte. Zu schön klangen die Geschichten über permanente Sehnsucht, zu traurig die Biographien voller Verzweiflung. Klanglich sowie kompositorisch stellenweise in den ländlichsten Neil Young-Momenten schwelgend, spielten Fink nach fast zwei Stunden „Sie wollen uns erzählen“von Tocotronic. Natürlich mit Mundharmonika.
Sven Opitz
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