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DGB für große Koalition

■ BezirksChef Witte von Scherf eingeseift

Der Kreisverband Bremen des DGB gehört zum Bezirk Niedersachsen/Bremen und dessen Vorsitzender heißt Heinz-H. Witte. Besagter Witte meldete sich gestern aus Hannover zu Wort und erklärte, „der DGB und die Gewerkschaften wollen den Koalitionskurs des Kollegen Scherf unterstützen und ihn kritisch begleiten“. Witte hat aus einem Gespräch mit Scherf mitgenommen, daß der „wichtige politische Entscheidungen in Absprache mit den Gewerkschaften und den betroffenen Kollgionnen und Kollegen treffen werde“. „Aktive Arbeitsmarkspolitik“ solle einen „besonderen Stellenwert haben.“ Was die Kammern angehe, wolle Scherf „die Reformvorschläge der Gewerkschaften unterstützen“.

Die Bremer DGB-Kreisvorsitzende Helga Ziegert, die bei dem Gespräch dabei war, kann sich den Tenor dieser Erkärung nur damit erklären, daß Witte sonst nur Gespräche mit Gerhard Schröder kennt und „angenehm überrascht“ war von der Art des Bremer Bürgermeisters. Scherf habe sich „sehr geschickt verkauft“. Konkrete Konfliktpunkte mit den bremischen Gewerkschaften sind mit dem Gespräch von dem Bezirksvorsitzenden Witte nicht angesprochen worden.

Die „erste Nagelprobe“, sagt dagegen Ziegert, komme, wenn es um die ABM-Stellen gehe, wo der Koalitionsvertrag die „Bindung aller Drittmittel“ festgelegt habe und keinen allgemeinen Stop, wie das Finanzressort fordert. Auch die Frage, ob BSHG-19-Stellen unter dem üblichen Tarif entlohnt werden können, sei eine Nagelprobe.

Der Bremer ÖTV-Bezirksvorstand Jan Kahmann meinte zu der Nölle-Anregung, doch über Tarif-Abstriche für die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst in Bremen zu verhandeln: „An uns ist noch niemand herangetreten. Ich sehe das auch noch nicht.“ K.W.

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