: DER VÖLKERMORD
Vor elf Jahren begann in Ruanda ein Genozid, dem in hundert Tagen über 800.000 Menschen zum Opfer fielen. In der Nacht zum 7. April 1994 ergriffen in Ruanda radikale Hutu-Militärs die Macht und machten sich an die Ausrottung sämtlicher Tutsi sowie jener Hutu, die ein Zusammenleben mit den Tutsi wollten. Der Völkermord endete erst, als die Tutsi-Rebellenbewegung RPF (Ruandische Patriotische Front) das Land eroberte.
Frankreich hatte Ruandas damalige Regierung 1990–93 im Krieg gegen die RPF mit Soldaten unterstützt und griff Ende Juni 1994 erneut in Ruanda ein. In einer „Schutzzone“ sollten bedrohte Tutsi geschützt werden, aber auch fliehende Täter des Völkermordes.
Am Dienstag sagte Ruandas Vertreter beim UN-Ruanda-Tribunal, Frankreich beherberge rund 100 Völkermordtäter. D. J.