: DDR-Regelung übernehmen
ZIVILDIENST
Berlin (adn) - Die evangelischen Kirchen in der DDR wollen sich nicht damit abfinden, daß die seit Frühjahr bestehende Zivildienstregelung dem deutschen Einigungsprozeß geopfert wird. Der Vorsitzende des DDR-Kirchenbundes, der Magdeburger Bischof Christoph Demke, bezeichnete es als schlimm, wenn in dem zwischen Bonn und Ost-Berlin ausgehandelten Einigungsvertrag die DDR-Regelung unberücksichtigt bleibe. Dies könne nur mit Protest zur Kenntnis genommen werden. Was von den Kirchen in der DDR seit Jahren gefordert worden sei und in der Zivildienstverordnung seinen Niederschlag gefunden habe, dürfe im Einigungsvertrag nicht einfach übergangen werden, fügte der Bischof hinzu. Die Leitungen der evangelischen und der katholischen Kirche in der DDR hatten bereits Mitte August dazu aufgefordert, im Einigungsvertrag eine Zvildienstregelung festzuschreiben, der die seit März geltende liberale Verordnung des DDR-Ministerrates zugrunde liegt. Als wichtiges Element dieser Regelung hatten die Kirchen den Verzicht auf Gewissensprüfung genannt und betont: „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.“
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