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DDR-Müll vor Verdoppelung?

■ Vor allem westliche Verpackungsflut Ursache / Weimar: Töpfer soll Einwegflaschen eindämmen

Magdeburg (afp/ap) - In der DDR machen sich die Segnungen der westlichen Verpackungsindustrie bereits jetzt bemerkbar. Einem Bericht der DDR-Nachrichtenagentur 'adn‘ zufolge stieg der Anteil von Verpackungsmaterial im Hausmüll beispielsweise in Magdeburg innerhalb weniger Monate um ein Viertel. „Über die Container wandern immer mehr Plastikabfälle, Papier, Büchsen und auch Glas auf den Müll“, zitiert die Agentur Stadtwirtschaft-Direktor Hans-Joachim Petzke. Die Ursache hierfür sieht dieser in großen Mengen westlicher, „zum Teil übertrieben verpackter Waren“.

Aber auch „Störungen im bewährten Netz“ der Rohstoffwiederverwertung führt er als Grund für den rapide steigenden Müllberg an. Immer häufiger als je zuvor müßten Containerplätze entsorgt werden, berichtet er und sagt voraus, daß sich die Müllmenge in Magdeburg bis zum Jahresende verdoppeln wird.

Nach Ansicht des hessischen Umweltministers Karlheinz Weimar ist die DDR in Gefahr, von einem Müllberg aus Getränkedosen und Einwegflaschen verschüttet zu werden. Er appellierte an Bundesumweltminister Klaus Töpfer, bei den innerdeutschen Verhandlungen daraufhinzuarbeiten, die Flut der Dosen und Einwegflaschen einzudämmen und die Formenvielfalt bei Mehrwegflaschen abzuschaffen.

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