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DDR-Flaggen auf Bremer Domshof

■ 150 DemonstrantInnen gegen „Wiedervereinigung zum 4. Reich“

Ein ganz breites Aktionsbündnis von den Grünen (Paul Tiefenbach) bis zum „Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD“, von Gewerkschaftern bis zur VVN hatte aufgerufen, und rund 150 kamen. Mit roten Fahnen mit Che Guevara und schwarz -rot-goldene Fahnen mit Hammer und Sichel drauf demonstrierten gestern alte Linke und Jungsozialisten auf dem Domshof gemeinsam für die Beibehaltung der Teilung Deutschlands. Anlaß der Demonstration: Auch in Berlin (DDR) hatten oppositionelle Gruppen gestern zu einer Demon

stration gegen Wiedervereini gungsparolen und für einen eigenständigen 3. Weg der DDR aufgerufen.

Unter Parolen „Nie wieder Deutsches Reich“ und „Die BRD gefährdet den Frieden in Europa“ wandten sich Redner gegen den „Ausverkauf der DDR“, gegen Helmut Kohls 10-Punkte-Plan und „nationale Besoffenheit“ in beiden deutschen Staaten.

Unter den DemonstrantInnen waren auch zwei junge Frauen aus Jena, „kenntlich“ an den Kerzen in ihren Händen. Grund für ihre Teilnahme: „Wir haben Angst,

das Billiglohnland der BRD zu werden.“

Allerdings gab es einige kritische Stimmen: Auf einem Flugblatt mußten sich die Demonstranten fragen lassen: „Habt ihr etwas anderes anzubieten, als die alten Illusionen, auf denen eine zynische Machtelite jahrzehntelang herumgeritten ist? Wollt ihr die DDR nachträglich zum Versuchslabor für Eure Hoffnungen vom sozialistischen Zentralstaat machen, die hier nicht umzusetzen sind?“ Eine Antwort erwarteten sie anscheinend ohnehin nicht und bekamen auch keine.

K.S.

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