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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Das Hotel „Sonnenhof“ im österreichischen Ort Serfaus soll trotz freier Kapazitäten die Buchungsanfrage einer Wiener Familie zurückgewiesen haben, da sie „schlechte Erfahrungen“ mit jüdischen Gästen gemacht habe. Publik wurde der Vorfall nun durch einen Bericht der Tiroler Tageszeitung, welcher der betroffene Familienvater sagte, seinen Urlaub in keinem „rassistischen Nest“ verbringen zu wollen. Die Inhaberin des Hotels und der Bürgermeister des Ortes waren zu keiner Stellungsnahme gegenüber der taz bereit. Der Tourismusverband des Tiroler Ortes distanzierte sich ausdrücklich von der Haltung der Hotelierin. Sein Obmann Franz Tschiderer bezeichnete deren Verhalten als „nicht akzeptabel“. Die Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde Tirol und Voralberg, Esther Fritsch, erklärte, sie habe bis zu diesem Fall „noch nie gehört, dass es irgendwelche Schwierigkeiten gibt“. Gerade der auf Tourismus angelegte Schi- und Wanderort Serfaus avancierte in den letzten Jahren zum beliebten Urlaubsziel für orthodox jüdische Gäste. Eine andere Hotelierin des Ortes hat sich bereits 2007 auf diese spezialisiert. Zum Angebot gehört etwa separates Geschirr und Besteck für Milch- und Fleischprodukte.