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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (512)

Sportmediziner sollen in der alten Bundesrepublik mit Fördergeldern des dem Bundesinnenministerium unterstehenden Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) nach leistungssteigernden Effekten von synthetischen Anabolika und Testosteron geforscht haben. Das haben Historiker der Berliner Humboldt-Universität und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster herausgefunden und legen den Schluss nahe, dass es ein staatlich gefördertes westdeutsches Dopingprogramm gegeben hat. Das hatte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel schon vor der Präsentation der Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ am Montag berichtet.

Um bei den Olympischen Spielen 1972 in München Medaillen zu holen, seien, so die Historiker, „eindeutige Signale“ aus dem Bonner Innenministerium gekommen, „alle Mittel zu nutzen“. Nutznießer seien vor allem die Abteilung Sport- und Leistungsmedizin am Klinikum der Universität Freiburg sowie das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln gewesen.