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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (470)

Immer noch soll es ja Menschen geben, die der festen Überzeugung sind, dass es im Fußballsport kein Doping gibt. Und immer wieder gibt es Journalisten und Autoren, die versuchen, das zu widerlegen. Nun hat sich ein französischer Dopingexperte, der über die Jahre zu einem der größten Kenner der Machenschaften in der Radsportszene geworden ist, den Kickern gewidmet: Jean-Pierre de Mondenard. Soeben ist sein Buch mit dem Titel „Doping im Fußball. Das Gesetz des Schweigens“ erschienen. Für Mondenard steht fest, dass der Fußball, was die Bekämpfung des Dopings betrifft, Klassenletzter ist, obwohl er, was die Verwendung verbotener Mittel betrifft, nicht viel besser sei als der Radsport. Es gebe in den Klubs und Nationalmannschaften eine regelrechte „Kultur des Spritzens“. Anabolika, Stimulanzmittel, Medikamente, die den Sauerstofftransport im Blut verbessern wie Epo, all das werde im Fußball mit der professionellen Hilfe von Medizinern und Physiotherapeuten eingenommen. „Als die Kontrollen im Radsport immer härter wurden, haben sie sich dem Fußball zugewendet, wo es außerdem viel mehr Geld zu verdienen gibt“, so Mondenard. (taz)