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 ■ D I E A N D E R E N

Le Figaro

Michail Gorbatschow vor dem Untergang?

Natürlich hält Gorbatschow mit Recht an Litauen, Lettland und Estland fest. Würde er diese Republiken aufgeben, wäre das gleichbedeutend mit dem Verzicht auf den strategischen Vorteil, den die Ostsee bietet. Gorbatschow hätte dann keine Grenzländer mehr, die seit ewigen Zeiten als Bollwerk zwischen der germanischen und der slawischen Welt dienen. Und das zu einem Zeitpunkt, wo Deutschland wieder zur führenden Macht in Europa wird. Was kann Gorbatschow tun? Wenn er den Weg der Gewalt einschlägt, wäre das der Todesstoß für seine Demokratisierungspläne. Auf außenpolitischem Gebiet würde die UdSSR die Unterstützung des Westens aufs Spiel setzen, die sie so nötig braucht, um ihre Wirtschaft in Gang zu bringen. Gorbatschow hat keine andere Wahl mehr als die Wahl der Art seiner Niederlage.

Junge Welt

Die Ostberliner Jugendzeitung kommentiert die Koalitionsverhandlungen

Ohne Zweifel: Daß es bislang noch immer nicht zu einer Großen Koalition kam, dafür tragen die Sozialdemokraten hierzulande ein gerüttelt Maß an Schuld. Daß nun aber an diesem Wochenende die Verhandlungen noch weiter erschwert wurden, dafür gebührt einmal mehr Dank dem Bonner Bundeskanzleramt. Taktlos wie immer präsentierte man Ende vergangener Woche der Öffentlichkeit den Entwurf eines Staatsvertrages. Taktlos ist dieser Vorgang deshalb, weil die Parteien hierzulande von diesem Schriftstück erstmals aus den Medien erfuhren. Außerdem widerspricht dieser Entwurf fatal dem, was sich als Grundpfeiler einer möglichen Großen Koalition herauskristallisiert hatte: der Dreieinigkeit von Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion.

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