■ Couchpotato's Weihnachtsteller: Sonntag
Eines Tages in Galiläa
Mit nur einer Bibelverfilmung ist es nicht getan in diesen Tagen. Diese hier hat nicht nur die erstaunlichen Erlebnisse Marias und Josefs zum Thema, sondern auch veritable Trashqualitäten zu bieten: Madeleine Stowe hockt als werdende Gottesmutter auf des Esels Rücken und schmunzelt madonnenhaft in sich hinein, während John Shea als Josef die Rampensau abgibt und so richtig alttestamentarisch auf den Putz haut.(Kabel 1, 7.15 Uhr)
Toys
Barry Levinson, ein sonst eher auf Feingeistiges gepolter Autor, Regisseur und Produzent, mochte es einmal richtig krachen lassen. In seinem Film okkupieren rasselnde Militärs eine friedliche Spielwarenfabrik. Bald wird aus harmlosen Zündplättchen scharfe Munition. Dies alles geschieht in einem surrealen Märchenland, in dem Robin Williams als magrittierter Peter Pan um die Unschuld seines Gewerbes fürchten muß. Am Ende läuft alles etwas aus dem Ruder, wenn das gute und das böse Spielzeug in einen Stellvertreterkrieg geraten.(Sat.1, 20.00 Uhr)
Christmas in Connecticut
Was tun, wenn die beliebte Fernsehköchin von Salz und Pfeffer keine Ahnung hat und auch keine Familie, für die sie doch angeblich immer so lecker brutzelt und brät, den Tatsachen zum Trotz aber zu Weihnachten im Kreise ihrer Lieben gezeigt werden soll? Kein Problem – der Produzent der Show bucht nicht nur ein passendes Landhaus, sondern die Familie gleich mit. Dummerweise ist aber auch ein knorriger Waldhüter geladen – und der darf von dem kleinen Arrangement nichts wissen. Das TV-Remake der Kinokomödie „Christmas in Connecticut“ – das Original läuft um 12.55 Uhr im ORB – war die zweite Regiearbeit des ambitionierten Muskelpäckchens Arnold Schwarzenegger.(Pro 7, 17.45 Uhr)
Die fabelhaften Baker Boys
Michelle Pfeiffer macht „Whoopie“, und die Gebrüder Bridges klimpern dazu.(RTL 2, 22.05 Uhr)
Barbarella
Roger Vadim, für den ursprünglich vorgesehenen Regisseur Valerio Zurlini eingesprungen, brachte in das Projekt auch seine Lebensgefährtin Jane Fonda ein – und bekam einiges zu hören von der französischen Kritik. „Eklig“, „trivial“, „krankhaft“, donnerte es. Vadim habe, echote der film- dienst, die „Grenzen des guten Geschmacks“ überschritten. Inzwischen sieht man die Sache gelassener. Anläßlich der TV- Wiederaufführung schrieb die unzüchtiger Umtriebe weitgehend unverdächtige Programmzeitschrift TV Hören und Sehen sehr verständig: „25 Jahre später zählte das Fantasy-Abenteuer mit der schmollmundigen Astro-Agentin zu den Kultstreifen in den Programmkinos. [...] In ihrem Raumschiff begibt sich die futuristische Heroine auf einen galaktischen Trip, bei dem sie nicht zuletzt im Dienste der sexuellen Revolution agiert. Doch ob Space oder Sex – beides ist reine Parodie.“(Pro 7, 23.45 Uhr)
Pulse
Erst probt das Spielzeug den Aufmupf, dann spielt das Hausgerät verrückt. Der kleine David, zu Gast bei Vater und Stiefmutter, merkt's recht früh, die Erwachsenen erst, nachdem ihnen hochvoltig eins übergebraten wurde. Ein nichtsnutziger, aber unterhaltsamer kleiner Thriller mit beiläufiger Ökomessage.(Sat.1, 0.35 Uhr)
Harald Keller
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