piwik no script img

Coffee-Shop in Lübeck?

■ Hasch-Verkauf unter staatlicher Kontrolle

Zwei Lübecker Geschäftsleute planen, in der Hansestadt einen Coffee-Shop nach holländischem Vorbild als Pilotprojekt zu errichten. Voraussetzung ist, daß die von Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD) angeregte Bundesratsinitiative Erfolg hat und eine kontrollierte Abgabe von Haschisch gestattet wird.

René Schacht (28) und Jörg Zuther (33) machten der schleswig-holsteinischen Landesregierung jetzt ein Angebot: Unter staatlicher Kontrolle und mit statistischer Begleitung wollen sie testen, ob der legale Verkauf von Cannabis-Produkten tatsächlich dazu führt, daß die Beschaffungskriminalität gesenkt und der Umstieg auf härtere Drogen verhindert wird. Ein entsprechendes Konzept wollen sie in dieser Woche vorlegen.

Einen ersten Schritt, das Haschischrauchen vom „Ruch des Verbotenen“ zu befreien, haben die Jungunternehmer bereits getan: Seit drei Wochen betreiben sie in der Lübecker Innenstadt einen Headshop, in dem Hasch-Zubehör wie Pfeifen angeboten wird. Mindestens 20 solcher Läden, so schätzt Schacht, gibt es mittlerweile in Deutschland, davon drei in Hamburg und zwei in Schleswig-Holstein. Sein Kompagnon Zuther ergänzt: „Wir werden keine aggressive Werbung machen und niemanden zum Konsum ermuntern, aber wir wollen auch Vorurteile abbauen und Konsumenten gesellschaftlich integrieren.“ Maria Hans

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen