: Chronologie -betr.: Nordirland
28. 8. 94: Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams und John Hume von der sozialdemokratischen SDLP geben eine Erklärung ab, in der sie „das Recht des gesamten irischen Volkes auf nationale Selbstbestimmung“ bekräftigen.
31. 8. 94: Die IRA verkündet einen Waffenstillstand.
6. 9. 94: Treffen des damaligen irischen Premiers Albert Reynolds mit Hume und Adams.
13. 10. 94: Paramilitärische Organisationen der Protestanten erklären einen Waffenstillstand.
21. 10. 94: Der britische Premier Major verkündet, er gehe nun davon aus, daß der IRA-Waffenstillstand von Dauer sei.
24. 10. 94: In Belfast patrouilliert die Polizei erstmals ohne kugelsichere Westen.
17. 11. 94: Reynolds tritt als Premierminister zurück. Die Labour Party stellt mit der konservativen Fine Gael und der Democratic Left, die 1970 aus einer Spaltung von Sinn Féin und IRA hervorgegangen ist, die neue Regierung. Fine-Gael-Chef John Bruton wird am 15. 12. neuer Premierminister und trifft sich gleich mit Adams.
9. 12. 94: Eine Sinn-Féin-Delegation wird von Beamten des Nordirlandministeriums empfangen.
22. 12. 94: Irlands Regierung läßt neun IRA-Gefangene frei.
12. 1. 95: Die britische Armee stellt in Belfast die Patrouillen ein. London besteht auf Ausmusterung der IRA-Waffen als Bedingung für Verhandlungen.
1. 3. 95: Adams sagt, die Ausmusterung der IRA-Waffen stehe am Ende von Verhandlungen.
16. 3. 95: Adams folgt einer Einladung Clintons ins Weiße Haus.
24. 4. 95: Erstes offizielles Treffen zu „Erkundungsgesprächen“ zwischen Sinn Féin und Mitgliedern der britischen Regierung.
20. 7. 95: Sinn Féin organisiert Demonstrationen, um Druck auf die britische Regierung auszuüben, die noch immer Verhandlungen mit Sinn Féin verweigert.
13. 8. 95: Adams sagt während einer Kundgebung auf den Zuruf eines Zuschauers, er solle die IRA zurückholen: „Die IRA ist gar nicht verschwunden.“
18. 8. 95: Die britische Regierung bietet Sinn Féin Termine für Verhandlungen mit Nordirland-Minister Patrick Mayhew an, falls die Frage der IRA-Waffen geklärt sei. Sinn Féin antwortet, man habe in dieser Frage keinen Spielraum.
26. 8. 95: Mayhew kündigt die vorzeitige Entlassung von rund hundert Gefangenen beider Seiten zum Jahresende an. Sinn Féin sagt, man werde den Vorschlag für eine internationale Kommission zur Überwachung der Ausmusterung von IRA-Waffen „sorgfältig prüfen“. Die bewaffneten Organisationen der Protestanten sagen, sie würden ihre Waffen ebenfalls herausrücken, wenn die IRA das täte.
17. 11. 95: 88 politische Gefangene beider Seiten werden freigelassen.
28. 12. 95: Eine Kommission unter Leitung des früheren US-Senators George Mitchell soll sich mit der Frage beschäftigen, wie bei der Ausmusterung von Waffen verfahren werden soll. Für Ende Februar sind Allparteiengespräche geplant.
10. 1. 96: Sinn Féin schlägt vor, der IRA die Zerstörung ihrer Waffen „unter internationaler Aufsicht“ zu überlassen.
23. 1. 96: Die Mitchell-Kommission sagt, eine Ausmusterung der Waffen als Vorbedingung für Gespräche sei nicht durchführbar. Beides sollte parallel stattfinden. Wenige Stunden später ruft Major Wahlen für eine nordirische Versammlung aus und verzögert damit die Allparteiengespräche erneut.
9. 2. 96: Die IRA erklärt den Waffenstillstand für beendet und zündet eine Bombe in London. Zwei Menschen sterben, über hundert werden verletzt.
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