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Christentum und Vegetarier

betr.: „... dass ich das Essen vom Fleisch der Tiere abschaffe“, taz.mag Weihnachten 99

Der Artikel von Ingolf Bossenz lässt es mir notwendig erscheinen, auf eine wesentlich fundiertere Argumentationsweise diesbezüglich hinzuweisen: Gleich am Anfang der Bibel und am Anfang der Welt, nach der Schöpfungsgeschichte und noch vor dem Sündenfall (!) sagt Gott den Menschen, was er ihnen zur Nahrung gibt: „Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.“ (Genesis 1,29). [...] Bezeichnenderweise erscheinen die ersten biblischen Berichte von Fleisch fressenden Menschen erst nach dem Sündenfall.

[...] In den zehn Geboten heißt es klar und deutlich: „Du sollst nicht töten“ (Exodus 20, 13; Deuteronomium 5, 17) – es ist ganz eindeutig keine Einschränkung auf Menschen darin enthalten, wenngleich das Gebot heute immer noch irrtümlicherweise in der Regel so verstanden und gelehrt wird. [...]

Im biblischen Buch Daniel ist sehr schön bezeugt, dass Daniel und seine Freunde gerade durch die Ablehnung der königlichen Speisen und durch ihr bewusstes vegetarisches Leben besser und wohlgenährter aussahen und von Gott besondere Gnaden und Fähigkeiten erlangten: „Und Gott verlieh diesen vier jungen Leuten Wissen und Verständnis in jeder Art von Schrifttum und Weisheit; Daniel verstand sich auch auf Visionen und Träume aller Art.“ (Daniel 1,17). Das Buch ist sicher sehr lesenswert. Edgar Münch, Buchen

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