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Christen, seid unverschämt!

■ Der Kölner Erzbischof Joachim Meisner will, daß seine Schäfchen offensiver glauben. Auch im Restaurant soll nun gebetet werden

Köln (dpa) – Christen sollten sich nach Auffassung des Kölner Erzbischofs Joachim Meisner wieder stärker offen zu ihrem Glauben bekennen. „Wir brauchen einen ,unverschämten‘ Glauben, der aus einem gesunden Selbstbewußtsein kommt“, so Meisner.

Allzu viele Christen versteckten heutzutage ihren Glauben und scheuten sich, etwa in der Öffentlichkeit zu beten. „Wenn man den Glauben versteckt, kann er sich nicht entfalten“, meinte der Kardinal.

Nach Meisners Meinung sollten Christen sich nicht scheuen, etwa in einem Restaurant vor dem Essen zu beten. Und: „Auf dem Gang zur Kirche darf man durchaus das mitgeführte Gebetbuch sehen. Vor einem Kruzifix kann man sich auch in aller Öffentlichkeit bekreuzigen.“

Der gebürtige Schlesier, der 1962 in Erfurt zum Priester und 1975 zum Bischof geweiht worden war, wird am ersten Weihnachtsfeiertag 65 Jahre alt. Sein Geburtstag fällt zusammen mit seinem zehnjährigen Jubiläum als Erzbischof von Köln. Aus diesem Anlaß erhielt Meisner hohes Lob aus Rom.

Kurienkardinal Joseph Ratzinger nannte Meisner einen „wachsamen Hirten“. Meisner suche den Konflikt nicht, weiche ihm aber auch nicht aus.

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