: Chinesische Rattenfänger: Jäger und Sammler
Eine Anti-Ratten-Kampagne der Gesundheitsbehörden der südchinesischen Stadt Shenzhen hat einen lebhaften Handel mit Rattenschwänzen angestoßen. Zu Beginn des „Jahrs der Ratte“ setzten die Behörden für jeden Rattenschwanz ein Preisgeld von fünf Yuan (knapp 90 Pfennig) aus, um 150.000 der allgegenwärtigen Nager töten zu lassen. Allerdings zog diese Maßnahme vor allem professionelle Jäger an, ein niedergehendes Unternehmen stieß sich gesund, und einige Bewohner der Stadt schlossen sich zu regelrechten Jagdgemeinschaften zusammen. Erfolgreiche Jäger töteten in den neun Tagen, für die die Ausschreibung galt, bis zu tausend Ratten. Andere fuhren einfach in andere Verwaltungsbezirke und erstanden dort billig Rattenschwänze. Die Behörden räumten schließlich ein, daß die Maßnahme eher kontraproduktiv gewesen sei und kaum geholfen habe, der Rattenplage Herr zu werden.Foto: B. Uhlig
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