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Chiles Gewerkschaften rufen für den 7.Oktober Generalstreik aus

■ Zehntausende von Gewerkschaftern demonstrieren in Santiago / Der Kampf zur Wiederherstellung der Demokratie soll durch den Generalstreik verstärkt werden

Santiago (afp) - Zu einem Generalstreik am 7. Oktober hat der gewerkschaftliche Dachverband CNT am Mittwoch vor Zehntausenden von Demonstranten auf einer der großen Avenidas in der Innenstadt von Santiago aufgerufen. CNT–Führer Manuel Bustos rief auf der von seinem Verband organisierten Massendemonstration aus, mit diesem Streik gegen das Militärregime von General Augusto Pinochet solle „der Kampf zur Wiederherstellung der Demokratie fortgesetzt werden“. Der Christdemokrat Bustos appellierte als Hauptredner der Kundgebung an die Oppositionsparteien, „ihre byzantinischen Diskussionen“ einzustellen und sich zu einem demokratischen Bündnis zusammenzuschließen, um so die vom Regime verwandte „falsche Alternative: Pinochet oder das Chaos“ ad absurdum zu führen. Bustos forderte „alle sozialen Gruppen, die politischen Parteien, die Volksorganisationen und das gesamte Volk von Chile“ dazu auf, sich an dem Generalstreik am 7. Oktober zu beteiligen. Über die Dauer des Generalstreiks ließ sich Bustos nicht aus. Er betonte jedoch, er werde „ein wichtiger Markstein in der Wiedergewinnung unseres Chiles“ werden. Der CNT–Führer verlangte das Ende von „Morden ohne Verantwortliche und von unbestraften Verbrechen“. Neben der Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte und der Beendigung der Repression wollen die Gewerkschaften Lohnerhöhungen für alle Arbeiter. Bustos klagte die Unternehmer wegen ihrer Unterstützung für die Militärregierung an. Die gegenwärtige Wirtschaftspolitik habe „die Außenschuld (des Landes) zum Nutzen einiger weniger wachsen lassen“, meinte er. „Im Kampf zur Wiederherstellung der Freiheit und eines Systems des gütlichen Zusammenlebens werden wir nicht nachgeben, bis das Regime und sein gesamtes institutionelles Gerüst durch ein anderes ersetzt wird,“ drohte der CNT–Vorsitzende.

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