■ Basketball: Chicago Bulls bleiben die Könige des Berges
Berlin (taz) – „Wenn mich jemand mitten im Spiel um Rat fragt, ein junger Spieler wie er, dann ist das die einzige Zeit, in der ich mich wirklich alt fühle.“ Der das sagte, war Michael Jordan, 34 Jahre alt, beim kecken Fragesteller handelte es sich um den 19jährigen Kobe Bryant von den Los Angeles Lakers. Dieser nutzte eine kleine Pause im Spiel gegen die Chicago Bulls, um sich bei seinem Gegenspieler danach zu erkundigen, wie denn dessen berühmter „Post Move“ genau funktioniere. „Das hat mich irgendwie schockiert“, sagte Jordan. Ansonsten lag der Schock eher bei den Lakers. Die Bulls (immer noch ohne Scottie Pippen) lieferten ihr bestes Saisonspiel, dominierten die als Duell „Alt gegen Jung“ apostrophierte Begegnung in eigener Halle durchgängig und gewannen gegen die Lakers (ohne Shaquille O'Neal) mit 104:83. „Die Bulls haben heute ein großartiges Match gespielt“, räumte Lakers-Coach Del Harris ein, „nicht allzu viele Teams hätten sie geschlagen. Wahrscheinlich eine runde Zahl, Null.“
Besonders überzeugend neben Dennis Rodman (14 Rebounds) und Luc Longley (23 Punkte/10 Rebounds) natürlich Michael Jordan mit 36 Punkten, 5 Rebounds und 4 Assists. „Es macht eine Menge Spaß, gegen Michael zu spielen“, sagte dennoch Kobe Bryant, „wenn er an dir vorbeigeht, geht er eben vorbei.“ Das geschah häufig, was Bryant aber nicht hinderte, seinerseits 33 Punkte zu holen und großes Lob von seinem Kontrahenten einzuheimsen. „Der Junge wird etwas Besonderes, wir sehen wohl einen der großen Stars der Zukunft“, sagte Jordan und gab dann seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß der Ansturm der jungen Lakers noch einmal abgewehrt wurde: „Bis uns jemand runterschubst, bleiben wir der König des Berges.“Matti
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