piwik no script img

Cheney droht mit neuen Angriffen

■ Irak soll sofort alle Kriegsgefangenen freilassen Waffenstillstandsverhandlungen beginnen heute

Washington/Bagdad (dpa/ap/taz) — Einen Tag nach Beginn der Waffenruhe am Golf hat US-Verteidigungsminister Richard Cheney gedroht, den Bombenkrieg fortzusetzen — falls Bagdad die Kriegsgefangenen nicht unverzüglich freilasse. Cheney forderte die irakische Führung gestern auf, „sorgfältig auf das zu hören, was wir sagen, und es dann zu tun“. Der irakische Außenminister Tarik Asis verlangte am Freitag von den USA, sich vom irakischen Territorium sofort zurückzuziehen und „mit der Feuerpause unvereinbare Angriffe“ einzustellen. Einzelheiten über die offizielle Beendigung des Krieges wollen beide Seiten an diesem Samstag bei einem ersten Treffen in der irakischen Wüste erörtern.

Der „Oberste Rat der Islamischen Revolution im Irak“ rief gestern aus dem Exil alle Iraker auf, „den bewaffneten Kampf“ gegen Präsident Saddam Hussein aufzunehmen. Der Abzug „aller Truppen der Koalition“ aus dem Irak zurück nach Saudi-Arabien ist nach den Worten des französischen Verteidigungsministers Pierre Joxe „eine Frage von Tagen“. Auch die Bundeswehr hat ankündigt, ihre Truppen „so schnell wie möglich“ wieder aus der Türkei abzuziehen. SEITE 2, 3

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen