: Chemie-Bombe tickt
Berlin (afp) — Im Boden der DDR tickt eine „Umwelt-Zeitbombe“. Tausende noch nicht entschärfter Bomben und Granaten sowie umfangreiche Reste chemischer Kampfstoffe aus den beiden Weltkriegen sollen nach Informationen der 'Berliner Morgenpost‘ immer noch unentdeckt in vielen Stellen im Erdreich liegen. Hinzu kämen die Altlasten der Rüstungsbetriebe und der NVA. Umweltexperten befürchteten, daß weite Landstriche verseucht sind. Auch das Bonner Umweltministerium sei alarmiert. Mit Hilfe von zwei Forschungsaufträgen hoffe Ressortchef Töpfer (CDU), den Alt- und Neulasten auf die Spur zu kommen. Allein im vergangenen Jahr hätten die sieben Bergungsdienste der Volkspolizei bereits mehr als sechs Millionen Munitionskörper, 230.000 Granaten und 1.000 Brandbomben, die seit Jahrzehnten im Erdreich oder in Flüssen und Seen gelegen hatten, ans Tageslicht gebracht. Trotzdem gelten nach Ansicht von Experten noch 240.000 Hektar Land als „hochgradig munitionsverseucht“.
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